Als großer Fan von allem, was mit Sherlock zu tun hat, musste ich unbedingt dieses Buch lesen. Holmes und Moriarty arbeiten zusammen? Wie kann das funktionieren? Und was soll ich sagen: Es funktioniert gut!
Zum Grundaufbau sei gesagt, dass das Buch abwechselnd aus den Perspektiven von John Watson (ich denke, hier bedarf es keiner Vorstellung) und Moran, dem "Handlanger" von Moriarty, geschrieben ist. Besonders die Perspektive von Moran war für mich gewöhnungsbedürftig, da er eine sehr derbe / unangenehme Ausdrucksweise und Perspektive auf die Welt hat. Auf der einen Seite macht es das natürlich glaubwürdiger, zum anderen wurde es hier teilweise meiner Meinung nach zu weit getrieben, weshalb ich auch nur 4 statt 5 Sterne vergebe.
Doch alles andere hat mich wirklich begeistert: Fans der originalen Geschichten werden viele Anspielungen, Formulierungen und Gewohnheiten wiederfinden, und es fühlt sich tatsächlich ein wenig an, als würde man einen neuen Roman aus der Feder von Doyle lesen. Dabei wurde hier ein guter Weg gefunden, ein Mysterium aufzubauen, dass bis zum Ende unterhält. Man kann auf die Lösung kommen, indem man kombiniert, aber es fühlt sich nicht zu offensichtlich an. Hinzu kommen einige spannungsgeladene "Action-Szenen" und eine winterliche Atmosphäre. Neu ist natürlich die anders geartete Dynamik mit Moriarty. Doch auch das wurde gut erklärt und wirkte so nicht fehl am Platz. Im Gegenteil: Die Schlagabtausche zwischen den Charakteren verliefen genauso, wie ich es erwartet hätte und haben mich oft laut auflachen lassen.
Wer also bereits alle Abenteuer von Sherlock Holmes kennt, der kann seine Sehnsucht definitiv mit diesem Buch stillen. Ich werde auf jeden Fall auch das nächste Buch der Reihe lesen, denn: Das Spiel geht weiter.