Privatdetektivin Franka Lichtenwalter wird engagiert, die vermisste Silvia Frieling aufzuspüren. Die 22-Jährige, die als verschroben gilt, hat das Haus ihrer Mutter verlassen und ist untergetaucht. Ihre Spur führt Franka zu einem Fall, der sich vor sieben Jahren ereignet hat. Damals verschwand die 16-jährige Isabell nach einer Party aus dem Haus eines Freundes.
Ihr Vater Jonas Walder, der zu der Zeit noch als Polizist arbeitete, hat einen Mann aus dem Verkehr gezogen. Dieser wurde verdächtigt etwas mit Isabells Verschwinden zu tun zu haben. Franka ahnt, dass Jonas Walder mehr über Silvias Verbleib weiss....
Als Fan der Thriller von Andreas Winkelmann war ich natürlich sehr gespannt auf sein neustes Werk. Die Idee, einen aktuellen Fall mit einem sieben Jahre zurückliegenden Verbrechen zu mischen, ist einerseits interessant, andererseits birgt das sehr viel Spannungspotenzial. In beiden Fällen sind junge Mädchen verschwunden und doch ist ihr Verschwinden komplett unterschiedlich. Der Cold Case dreht sich um Isabell, die gerade mal 16 Jahre alt, eine Party im Haus eines Freundes besucht und abends nicht heimkehrt. Ihr Vater und ihre Mutter zerbrechen am Verschwinden ihrer Tochter. Ihr Vater Jonas, der als Polizist an der Front arbeitet, stürzt ab und zieht in Eigenregie den Verdächtigen aus dem Verkehr. Im aktuellen Fall und sieben Jahre später lässt die Grossmutter nach der 22 Jahre alten Silvia suchen. Die junge Frau, die mit einem Asperger-Syndrom lebt, verschwand spurlos.
Die Verbindung der beiden Fälle hat mich verblüfft und ist ein toller Geniestreich von Andreas Winkelmann. Auch die Kombination, dass der Expolizist Jonas und die Privatdetektivin Franka zusammen ermitteln, fand ich gelungen. Die beiden versuchen nicht nur Silvia zu finden, sondern auch zu erfahren, was mit Isabell geschehen ist. Der Täter, der Sandgräber genannt wird, hatte ich nie auf dem Schirm. Von daher ist auch diese Ueberraschung gelungen. Allerdings konnte ich die Indizien, die das ungleiche Ermittlerduo auf seine Spur bringt, nicht ganz nachvollziehen.
Allerdings hätte ich mir ein paar Gänsehautszenen mehr gewünscht. Denn ab und zu empfand ich die Handlung als etwas langfädig. Vor allem die psychische Verfassung von Jonas Walder wird ein wenig zu ausschweifend und wiederholend erwähnt.
Andreas Winkelmann hat einen tollen Plot geliefert und seine Figuren haben mich wie immer überzeugt.