Janne Mommsen erzählt in Das Licht in den Wellen die bewegende und bewegte Geschichte der Inge Martensen, die in sehr jungen Jahren ihre Heimat die Insel Föhr verlassen hatte, um sich in New York ein neues Leben aufzubauen. Bereits auf der Überfahrt freundet sie sich mit Karolina an, die ihr die ersten englischen Worte beibringt. In der Fremde angekommen arbeitet sie in einem Delikatessengeschäft, das von Landsleuten aus Föhr geführt wird, die sie in ihre kleine Gemeinschaft aufnehmen.
Nun fast einhundertjährig kehrt Inge gemeinsam mit ihrer Urenkelin Svantje zurück nach Manhattan. Während der Überfahrt erzählt sie ihre Lebensgeschichte, wie sie Giovanni und David kennenlernte, wie sie ihr eigenes kleines Unternehmen führte und welches Leben sie in all den Jahren führte, wie sie Ängste überwinden musste, um Zutrauen in ihre eigene Stärke zu gewinnen. Das beeindruckt Swantje, die sich auch so einiges für ihre Zukunft vorgenommen hat und noch etwas Unterstützung braucht.
Die Geschichte macht Mut aufzustehen und Gelegenheiten beim Schopf zu packen, um Träume wahr werden zu lassen, scheint die Lage auch noch so aussichtslos zu sein. Mitfühlend und sehr authentisch beschreibt der Autor seine Protagonisten, die das Herz am rechten Fleck haben und anpacken können.
Ein wunderschöner Roman, der ein Stück Zeitgeschichte zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts zeichnet und die Motivation zur Auswanderung von einer starken, bewundernswerten Frau beschreibt. Anfang 2026 ist eine Fortsetzung angekündigt, auf die ich mich sehr freue.