Bücher über Rassismus, gegen Vorurteile und für mehr Toleranz kann es ja eigentlich nie genug geben und ich finde dieses hier einfach sehr zeitgemäß, auch für junge Leser ansprechend tatsächlich auch sehr spannend geplottet, ohne dass der Botschaft den Ernst und die Tiefe nimmt. Fand ich richtig gut, finde solche Bücher sollten eher in Schulen verlesen werden als manch veralteter Schinken.
Ein bisschen bedient das Buch natürlich auch bekannte Klischees, spielt aber auch auf sehr charmante Art damit, z.B. als einer von Amirs Schulkollegen als Carlton Banks bezeichnet wird. Ich mag ja so kleine Anspielungen, die dem ganzen ein bisschen raffinierte Leichtigkeit geben. Amirs Familienverhältnisse sind dann auch ein gutes Sinnbild dafür, wie es in der Gesellschaft aussieht: als POC kann man akzeptiert sein, wenn man es zu etwas gebracht hat, Geld hat, Einfluss hat. Ohne das, sind die Bedingungen deutlich schwerer, man hat stärker mit Vorurteilen und Vorverurteilungen zu kämpfen. Besonders eindrücklich fand ich dabei das von Amir angeführte Beispiel "was denkst du, wenn du in eine Polizeikontrolle kommst". Das Buch trifft da schon den Nerv der Zeit.
Den integrierten Kriminalfall fand ich schon auch super interessant, vor allem weil er in eine völlig andere Richtung führte, als zunächst von mir angenommen. Das fand ich richtig gut gemacht, sehr wendungsreich und durchaus mitreißend. Über das Ausmaß dessen, welche Größe und Brisanz der Fall annimmt war ich überrascht und schockiert.
Das hier ist eine richtig gute Geschichte über Klassenunterschiede, Integration und Rassismus, aber auch über Familie, Freundschaft und gesellschaftlichen Rollenbildern.
Fand ich richtig gut, klare Empfehlung von mir.