Mit ,,Die Liebe am Horizont-Die Frauen der Villa Sommerwind " nimmt die Autorin Anna Husen den Leser nun das dritte und leider letzte Mal mit nach Timmendorfer Strand an der wunderschönen Ostsee.
Nachdem ich schon mit großer Begeisterung mit den ersten beiden Teilen ,, Das Glück am Horizont " und ,,Die Hoffnung am Horizont " in die Geschichte der Villa Sommerwind und das Leben der Familie eintauchen konnte, war ich schon ganz gespannt, wie es mit dem Hotel nach den überstandenen Kriegsjahren weitergeht. Nach Henriette und den Schwestern Christine und Julia geht es im finalen Band der Triologie ins Jahr 1951 und ins Leben von Gerda, Julias Tochter.
Der Krieg ist schon seit 6 Jahren beendet und doch hat Gerda noch immer nichts von ihren Eltern Christine und Max gehört, die Timmendorf und Gerda noch vor Kriegsausbruch verlassen haben, um der Verfolgung durch die Nazis zu entkommen. Julia hat sich rührend um ihre Nichte gekümmert, sie wie ein eigenes Kind groß gezogen. Auch wenn die Erinnerungen an ihre Eltern langsam verblassen, ist die Sehnsucht nach ihnen noch immer groß. Mit ihrem Interesse an der Medizin fühlt Gerda sich ihrer Mutter nah. Leider wird sie nicht zum Studium zugelassen, stattdessen beginnt sie ihre Ausbildung in der Villa Sommerwind. Als das Nachbarhotel von Familie Ahrens übernommen wird, trifft sie auf Henning, der ihre Mutter in Klanxbüll kennengelernt hatte und . vor einigen Jahren Briefe an Juila aushändigte. Obwohl seine Eltern strkt gegen eine Verbindung der beiden jungen Menschen sind, verbringen sie mehr und mehr Zeit miteinander. Henning verspricht Gerda , sie bei ihrer Suche nach ihren Eltern zu unterstützen wenn sie sich auf den Weg machen möchte. Eines Tages machen sie sich dann tatsächlich auf den Weg. Werden sie Christine finden und eine Erklärung dafür bekommen, warum sie sich nie bei Gerda und dem Rest der Familie gemeldet haben?
Anna Husen hat mich mit ihrem flüssigen und so wunderbar bildhaften Schreibstil wieder direkt nach Timmendorf in die Villa Sommerwind, in das Leben der Familie und an den Ostseestrand entführt. Es entstehen sofort Bilder vor meinen Augen, wenn ich an der Seite von Gerda durch den Ort gehe, den Wellen am Strand zusehe und den Wind in den Haaren spüre.
Das Wiedersehen mit den schon liebgewonnenen Personen ist großartig, dabei ihre Entwicklung zu sehen und ihren Werdegang zu begleiten und auch neue kennenzulernen. . Auch Gerda ist inzwischen eine junge Frau, die mir auf Anhieb sympathisch ist. Sie ist mit ihrem Temperament ihrer Tante sehr ähnlich und die in ihr brodelnde Wut ist förmlich spürbar. Manchmal sprudelt die aus ihr heraus wie ein Vulkan, doch Henning kann sie so manches Mal am Überkochen hindern. Die emotionale Suche nach Gerdas Eltern hat mich gefesselt und sehr berührt. Die Gefühle sind authentisch und sehr lebendig beschrieben, mit großem Mitgefühl und hoffnungsvoll habe ich die aufregende Suche verfolgt, mich mit Gerda gefreut und bitterlich geweint.Sehr gut gefallen haben mir auch die spritzigen Wortgefechte zwischen Gerda und Henning ,die sie sich über die ganze Zeit hinweg bewahren. Ihre Necknamen ,,Fräulein Grabens " und ,, Ochse " sind köstlich.
Historische Ereignisse , sowie Entwicklungen in Timmendorf und in der Medizin fließen wunderbar in die Geschichte ein und werden geschickt mit dem Leben der Protagonisten verknüpft.
Obwohl ich etwas wehmütig das Buch beendet habe, ich wäre zu gerne noch viel länger mit den Frauen der Villa Sommerwind in Timmendorf geblieben, bin ich über das Ende begeistert.
Auch wenn es möglich ist , den 3. Teil der Reihe ohne Vorkenntnisse zu verstehen, empfehle ich alle Bände nacheinander zu lesen. So ist es ein viel größerer Genuss, in die Geschichte der großartigen Frauen der Villa Sommerwind, mit all ihren aufregenden Lebens-und Liebesgeschichten einzutauchen.
Von ganzem Herzen empfehle ich diese großartige und emotionale Triologie, mit wunderbaren , starken und liebenswerten Protagonisten , die den Leser an den zauberhaften Kurort Timmendorfer Strand an der Ostsee entführt.