Laut Schätzungen sind in Deutschland ca. 800. 000 Menschen intellektuell beeinträchtigt. Gleichzeitig zeigt sich, dass Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung (IB) übermäßig häufig von psychischen Störungen betroffen sind (je nach Studie und Stichprobe zwischen 10 und 75%). Problematisch ist dabei, dass viele intellektuell beeinträchtigte Menschen nicht in der psychotherapeutischen Versorgung landen, und dass bereits in der Ausbildung/im Studium Inhalte zum Umgang mit Menschen mit IB selten vermittelt werden.
In diesem Herausgeberwerk werden die Besonderheiten in der psychotherapeutischen Behandlung von Menschen mit IB vorgestellt und praxisnah vermittelt: angefangen bei den Grundlagen (zum Versorgungssystem in Deutschland, zu den Rahmenbedingungen von Therapie und den benötigten Anpassungen, zur Diagnostik und juristischen Aspekten) über die Behandlung bei spezifischen psychischen Störungen (Depression, Angst, Borderline, PTBS, Sucht, Schizophrenie etc.) bis hin zu Perspektiven für die Zukunft. Letztere zielen auf eine bessere Einbindung des Lebensumfeldes, der Patient:innen selbst, politische Perspektiven sowie Perspektiven für Aus-, Weiter- und Fortbildung sowie Forschungsperspektiven ab.
Die Inhalte werden praxisnah durch Fallbeispiele, Anleitungen und Arbeitsmaterialien vermittelt.
Inhaltsverzeichnis
Einführung. - Historischer Überblick über den Umgang mit Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen im medizinisch-/psychotherapeutischen Kontext. - Das Versorgungssystem in Deutschland und Kooperation mit anderen Berufsgruppen. - Rahmenbedingungen der Therapie und Anpassungen. - Diagnostik: Intellektuelle und emotionale Entwicklung; Störungsdiagnostik. - Sexualität und Behinderung. - Körperliche Aspekte bei der Behandlung von Personen mit Doppeldiagnosen; Psychotherapeutische Ansätze bei körperlichen Erkrankungen und neurologischen Störungen; Genetische Defekte. - Juristische Aspekte. - Depression. - Angststörungen. - Ärger. - Borderlinestörung. - Posttraumatische Belastungsstörung. - Substanzbezogene Störungen. - Schizophrenie/Psychotische Störungen. - Problemverhaltensweisen (z. B. Horten, Selbstverletzung). - Störungen im Kindes- und Jugendalter. - Transdiagnostische Ansätze. - Supervision in besonderen Wohnformen und Trägern der ambulanten Wohnunterstützung. - Patient:innenperspektive und -beteiligung. - Politische Perspektiven. - Ausblick auf Aus-, Weiter- und Fortbildung sowie Forschungsperspektiven.
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