» eine lesenswerte Coming-of-Age-Story vor philippinischer Kulisse. das klug erzählte Drama des Heranwachsens wird unaufdringlich mit der sich entwickelnden Perspektive der Hauptfigur verbunden und bietet einen anregenden Ausflug in den Inselstaat. In einem geistreichen, witzigen Erzählton, der den englischen Bildungsroman mit dem Sound amerikanischer Popliteratur verbindet, verwebt Zafra mit dem Erwachsenwerden Guadas Eigenheiten der philippinischen Gesellschaft und Geschichte. Schnell und schön erzählt. «
Literaturkritik, Thomas Merklinger
»Wenn Klugheit die Dummheit der Welt in ihre Schranken weist. Jessica Zafra gelingt in ihrem Coming-of-Age-Roman ein aufregendes Porträt der philippinischen Gesellschaft unter der Herrschaft von Marcos, das allerdings auch beängstigend gegenwärtig und universal ist.
Zafras Roman ist nicht nur ein zutiefst empathisches, aber auch komisches und sehr ironisches Buch über das Erwachsenwerden eines jungen und klugen Mädchens und ihres Balancierens zwischen Herkunft und Zukunft in einem Manila und einer Gesellschaft, das disparater nicht sein könnte, sondern auch ein Buch über den verzwickten Traum von der Diaspora und eine Welt, die die gleichen dummen Fehler gnadenlos zu wiederholen scheint, egal wie destruktiv sie auch sein mögen. Oder um es mit Zafras eigenen Worten zu sagen: Sie küsste Guada auf den Kopf und schwebte aus der Kapelle, ohne Tia Mauras Proteste überhaupt zu vernehmen. Das war es, was man mit Geld kaufen konnte, fand Guada an diesem Tag heraus, die Macht, über das Leben anderer Leute zu entscheiden, einfach, weil sie es konnten. «
Literatur. Review Axel Timo Purr
»Jessica Zafra hat mit Ein ziemlich böses Mädchen einen schwarzhumorigen Roman über Klassenunterschiede auf den Philippinen geschrieben. Ein turbulenter, ja, zuweilen überturbulenter Roman. Guadas Geschichte ist in ein Gewimmel aus Episoden. Jede für sich ist soziologisch interessant und unterhaltsam sowieso. «
Südwestrundfunk (SWR), Katharina Borchardt
Stephanie von Oppen traf auf den Philippinen Jessica Zafra, Autorin des Romans »Ein ziemlich böses Mädchen«. Am 21. 8. stellte sie Autorin und Buch im Deutschlandfunk LESART vor: »Jessica Zafra ist eine der bekanntesten und bissigsten Kolumnistinnen der Philippinen und genießt hohes Ansehen. Vorbild für den Coming of Age-Roman ist Der Fänger im Roggen von Jerome D. Salinger. Der Roman handelt von den Klassenunterschieden, dem Phänomen der Kolonialisierung, dieses tiefsitzende Gefühl der Minderwertigkeit, das die Kolonialherren den Menschen eingebläut haben. In dem Roman wird das Mädchen Guada zu höchsten Leistungen getrieben, um in die höhere Klasse aufzusteigen und sie erweist sich als scharfe Beobachterin der philippinischen Gesellschaft Auf den Philippinen ist der Roman sehr erfolgreich. «
Emilia Kröger ist in der FAZ, 5. 9. 2025, begeistert: »Gelungener Auftakt zur Gastland-Buchwelle. Jessica Zafra zeichnet in Ein ziemlich böses Mädchen ein spöttisches Gesellschaftsporträt der Philippinen. Mit scharfem Witz und viel Sinn für Absurditäten nimmt sie dabei alle Schichten ins Visier. «
»Jessica Zafra gelingt es, den tief verankerten Klassismus in der philippinischen Gesellschaft zu veranschaulichen eines der Steckenpferde der Autorin. Zeit- und kulturpolitische Aspekte bereichern den Roman, treten aber nur als Hintergrundkulisse auf. An Zitaten wie diesem: Filipinos, an zwei Dutzend Hurrikans im Jahr gewöhnt plus diverser Naturkatastrophen reagierten auf Gerüchte über einen Umsturz auf genau dieselbe Weise: Sie gingen shoppen , zeigt sich die wunderbar spöttische Sprache des Romans, die zugleich auch sehr bildhaft, bisweilen auch vulgär ist. Zafras bitterer Humor trifft die Oberschicht genauso wie die normalen Leute. So entstehen liebevoll-lächerliche Figuren Es sind insbesondere solche Figurengestaltungen und die zwischen Spott und unkonventioneller Metaphorik changierende Sprache, die den Roman so lesenswert machen. Jessica Zafras Roman weckt Vorfreude auf das diesjährige Gastland. «
FAZ, 5. 9. 2025 (hinter Bezahlschranke) https://www. faz. net/aktuell/feuilleton/buecher/literatur/rezension-zu-jessica-zafras-ein-ziemlich-boeses-maedchen-110669694. html
Das jahrelange, pointierte Schreiben, die gelassene Einordnung, liest man ihrem Roman an. Ihre junge Heldin lässt sie in einer dichten, schnellen Erzählung auf die Welt prallen. Das ist enorm unterhaltsam, hat grimmigen Humor und geht fast zu schnell zu Ende. Tatsächlich würde man gerne mehr von Guadalupe wissen, nach 120 Seiten verlässt man sie relativ abrupt.
Süddeutsche Zeitung, David Pfeifer, 8. 10. 2025
DER BUCHTIPP der Süddeutschen Zeitung (David Pfeifer):
» Ein ziemlich böses Mädchen trägt, Guada, ist beißend klug und eigensinnig. Sie kommt aus kleinen Verhältnissen, darf aber mit den Privilegierten zur Schule gehen wo sie den Unterschied der verschiedenen Klassen ganz nah erlebt. Heldin und Autorin nehmen die Leserinnen und Leser mit in eine Welt, die fremd und gleichzeitig vertraut wirkt, nicht nur, weil es sich um die Philippinen handelt, die Europa nicht zuletzt durch 300 Jahre spanische Besatzung ähneln, sondern weil Erwachsene sich weltweit irrational verhalten. Wer bisher keine Ahnung von den Philippinen hat, dem hilft ein Glossar am Ende des Buches auf die Sprünge. Abgesehen davon muss einen das Land nicht brennend interessieren, man kann sich auch nur über die Geschichte eines klugen Mädchens in einer Welt voller nicht so kluger Männer amüsieren. «