Die junge Cleo lebt in einer Stadt, in der alles mit Kohle betrieben wird und diese schwarze Brocken das wertvollste überhaupt sind. Ihr größter Traum ist es Schornsteinfegerin zu werden, doch diese gehören der Elite an und bilden darin nur ihre eigenen Kinder aus. Nachdem sie in einem ärmlichen Viertel, wo fast nie die Kohlegeräte und Öfen gewartet werden, ein Feuer löscht, soll sie eigentlich bestraft werden, doch die Bewohner/innen des Viertels feiern sie für ihren Einsatz. Deshalb darf Cleo die Ausbildung als Schornsteinfegerin absolvieren, doch viele Leute wollen sie scheitern sehen.
Rußstadt macht ihrem Namen alle Ehre: Auf allem liegt eine Schicht Ruß und sogar der Himmel ist grau und nicht gänzlich zu sehen. Die meisten Menschen arbeiten in der Fabrik, wo all die kleinen Öfen hergestellt werden, die es wirklich für jede Tätigkeit gibt. Alles wird nur mit Kohle betrieben. Dadurch scheint die Stadt schäbig, was eine ziemlich düstere Atmosphäre hervorruft. Diese dunkle und triste Umgebung beschreibt die Autorin sehr anschaulich. Doch dagegen gibt es die sympathischen und starken Protagonisten. Cleo ist eine Kämpferin, die sich trotz aller Widerstände nicht von ihrer Ausbildung unterkriegen lässt. Mit jedem Tag an der Academy und der Ablehnung dort, gibt es immer wieder Momente, wo Spannung aufkommt und Cleo ihre Zielstrebigkeit, Einfallsreichtum und Begabung beweist. Außerdem hat sie ihre Schwester, die ebenfalls das System dieser Stadt nicht gut heißt, und viele weitere Freunde. Somit wird die Geschichte heller, freundlicher und herzlicher.
Die Autorin hat im Nachwort erwähnt, dass sie diese Geschichte aufgrund ihrer Faszination für Schornsteinfeger/innen erfunden hat. Trotzdem lässt sich mit der Nutzung der wertvollen Kohle auch gut Parallelen zu unserer realen Welt ziehen. Ich hab hier viel Sozial- und Umweltkritik herausgelesen, weil die Elite von Rußstadt immer reicher wird und die gute Luft für sich alleine beanspruchen, während die Umwelt verpestet wird. Vielleicht war das gar nicht beabsichtigt, aber auf jeden Fall bietet das einen passenden Rahmen für unsere starke Protagonistin, die sich geschickt und klug durch ihre Ausbildung manövriert und ob sie es am Ende schafft, müsst ihr selbst nachlesen.
Fazit:
"Stadt unter Ruß" ist der Auftakt einer spannenden Reihe um eine beeindruckende und mutige Protagonistin, die sich aller Widerstände zum Trotz nicht unterkriegen lässt. Außerdem enthält die Dystopie natürlich auch einige Kritikpunkte wie mit der Umwelt und den Bürger/innen umgegangen wird, was sehr anschaulich dargestellt wird.