Die 13jährige Grace kauft in einem Secondhand-Laden einen wunderschönen Samtmantel - und wird plötzlich von VIsionen heimgesucht, in denen sie durch die Augen eines gleichaltrigen Mädchen in die Vergangenheit schauen kann. Als sie zusehen muss, wie das Mädchen ermordet wird, macht sie sich sogleich daran, in Sachen dieses "Cold-Case" zu ermitteln und gerät dabei selbst in Lebensgefahr ...
Sarah Wynne ist eine englische Autorin, die über 10 Jahre als Grundschulpädagogin gearbeitet hat - und so verwundert es nicht, dass sie sich mit der Gefühlswelt von KIndern und Jugendlichen gut auskennt - und bei genauem Hinsehen auch einige pädagogische Hinweise einstreut.
"Tod im Samtmantel" ist ein überaus spannender Mysterie-Thriller mit einer gelungenen Spannungskurve und einem dramatischen Showdown, bevor es zu einem Ende kommt, in dem alle Fragen geklärt werden. Die Mysterie-Elemente passen zur Geschichte, ohne zu übertreiben und bringen die Handlung voran.
Sarah Wynne schreibt in einem anschaulichen, locker-leichten Stil; die Kapitel sind kurz. Die eigentliche Handlung ist unterbrochen von kursiven gestalteten Einschüben aus Verbrechersicht. Das Geschehen ist nachvollziehbar und wirkt in jeder Hinsicht authentisch.Es gibt Freundschaften, aber auch Mobbing und Schulprobleme sowie eine durch Arbeit oft abwesende Mutter, was aber nie zu einem Drama führt.
Die Figuren sind nachvollziehbar beschrieben und die beiden Mädchen Grace und ihre Freundin Suzy hatte ich sofort ins Herz geschlossen. Mir gefällt sehr, dass Grace sicher sehr clever und mutig ist, aber ihr Verhalten und ihr Umfeld realistisch und nicht abgehoben ist.
Obwohl es sich um ein Jugendbuch handelt, konnte "Tod im Samtmantel" auch mich fesseln und ich empfehle es gerne weiter!