Nora Berger entführt den Leser in Das Mädchen und der Templer tief ins 13. Jahrhundert. In einer Mischung aus realen und historischen Ereignissen erfährt man einiges über die Mystik des Templerordens und taucht in eine vergangene Zeit ein.
Intrigen und Verrat, Gier nach Geld und Besitz das sind die Triebfedern, die den hohen Spannungsbogen der Geschichte bestimmen. Die Rolle der Kirche mit ihrem Machtstreben, ihren Betrügereien und der Bereitschaft, auch vor Mord nicht Halt zu machen, zeigt eindrücklich, dass es sich um Menschen mit Stärken und Schwächen handelt. Sehr interessant und mitreißend wird dargestellt, wie Macht, Eifersucht und persönliche Ambitionen das Geschehen prägen.
Gleichzeitig kommt auch die Liebe nicht zu kurz. Sie steht jedoch nicht im Vordergrund, sondern fügt sich dezent in die spannungsgeladene Handlung ein. Die Charaktere und Schauplätze sind sehr gut und authentisch beschrieben, sodass man das Gefühl hat, selbst durch Burgen, Dörfer und Straßen des Mittelalters zu wandern. Besonders die Einblicke in die Kinderkreuzzüge und das alltägliche Leben im 13. Jahrhundert sind eindrucksvoll und verleihen der Geschichte Tiefe.
Der Schreibstil ist flüssig und atmosphärisch dicht, die Spannung bleibt vom ersten bis zum letzten Kapitel greifbar. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, da ich unbedingt wissen musste, wie es weitergeht und sich die Geschichte entwickeln wird. Die Autorin scheut sich nicht, die Gefahren, Katastrophen und Härten jener Zeit zu zeigen.
Das Mädchen und der Templer ist ein historischer Roman, der Intrigen, Machtspiele, Mut und Abenteuer eindrucksvoll miteinander verbindet und den Leser direkt ins 13. Jahrhundert entführt. 5 Sterne und eine Leseempfehlung.