"Liebe ist niemals normal" ist ein toller Roman von Thomas C. Brezina.
Julians Mutter drängt ihn, seinen Boyfriend vorzustellen, doch Julian hat keinen Freund. Dabei versucht seine Mutter eine Annäherung, um zu zeigen, dass die Familie mit Julians Sexualität klarkommt. Doch wie die Familie überzeugen, dass anders sein, gar nicht so anders ist? Kurzerhand kündigt er an, dass er seinen Freund zu seinem 22. Geburtstag mitbringen wird. Nun beginnt für Julian ein Dating-Abenteuer, mit skurrilen Dates und noch mehr unangenehmen Klischees, die er sich stellen muss. Dabei hilft der mysteriöse neue WG-Mitbewohner Erik nicht dabei, sondern bringt Julians Gefühle ordentlich durcheinander.
Julians sehr konservative Familie scheint oberflächlich zu funktionieren, aber nicht nur Julians Sexualität scheint ein Problem zu sein. Er verheimlich auch noch andere Sachen vor seinen Eltern und er scheint die Beziehung zu seinen Eltern nur aufrecht zu erhalten, da er weiterhin finanzielle Unterstützung braucht. Es ist toll zu sehen, dass diese Beziehung zu seiner Familie, sich im Laufe der Handlung verändert und sich in wirkliches Vertrauen wandelt.
Seine Wahlfamilie scheint seine WG zu ein. Dabei haben wir hier auch ein buntes Spektrum an Mitbewohner: innen, die für sich leben und Zufriedenheit damit ausstrahlen. Dabei verfolgen alle auch unterschiedliche Arten von Beziehungen, die sehr interessant sind und doch eben auch funktionieren.
Mit einem sehr leichten und humorvollen Schreibstil erzählt der Autor die Dating Fehlschläge von Julian und schlägt dann aber auch ernstere Themen an. Mir hat die ehrliche Art sehr gefallen und auch die sehr direkten Anmach-Sprüche und Nachrichten wurden nicht geschönt oder total romantisiert. Dabei fand ich super, dass Julian immer mehr sich selbst entdeckt und eben lernt, was er möchte und was er eben nicht möchte.
Ein toller Roman über die Liebe, die sich in ganz vielen Formen zeigen kann. Ich kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen.