Auch wenn ich (leider) nicht mehr zu der eigentlichen Zielgruppe gehöre, so greife ich doch immer wieder gerne zu Jugendbüchern und tauche in Geschichten, in denen es um die erste Liebe, die Selbstfindung und generell das Erwachsen werden geht. Aus diesem Grund hat mich auch das Buch "Falling Like Leaves" natürlich sofort angesprochen und hinzukommt, dass das herbstliche Setting einfach perfekt zu der aktuellen Jahreszeit gepasst.
Also schnappte ich mir Buch, Decke und Kakao und machte es mir gemütlich, während ich in die charmante Kleinstadt abtauchte. Also in eben jene Kleinstadt, in der Ellis eigentlich gar nicht sein wollte. Als ihre Eltern ihr verkünden, dass ihre Mutter für eine gewisse Zeit nach Bramble Falls gehen und Ellis mitkommen wird, brach für sie eine Welt zusammen. Sie hatte nämlich ganz andere Pläne, die vorsahen, dass sie an der Columbia University Journalismus studiert und ihrem Vater so nacheifern könnte.
Daraus wurde jedoch nichts und sie fand sich plötzlich in dem Ort wieder, wo ihre Tante und Cousine lebten und zu denen sie für diese unbestimmte Zeit zog. Hier war sie früher schon öfters, doch wenn man wo partout nicht sein will, dann findet man es natürlich einfach nur schrecklich. Und ich konnte Ellis wirklich verstehen.
In einer Kleinstadt kennt jeder jeden und so kam es, dass Ellis ihren ehemals besten Freund Cooper, mit dem sie vor drei Jahren sogar ihren ersten Kuss hatte, traf, der jedoch rein gar nichts von ihr wissen wollte. Ich will nicht zu viel vorwegnehmen, aber ich mochte das leise Knistern zwischen den beiden sehr. Generell ist Cooper einfach ein absoluter Gewinn für die ganze Geschichte und ein absoluter "Good Guy" - so, wie man sich den perfekten ersten Freund vorstellt und wünscht.
Ellis hingegen handelte an einigen Stellen wirklich unüberlegt und war dadurch ziemlich anstrengend und mies, wobei man hier aber auch einfach ihr Alter berücksichtigen muss. Trotzdem hätte ich sie gerne hin und wieder geschüttelt. Doch gleichzeitig muss ich mir eingestehen, dass ich gar nicht weiß, ob ich "erwachsener" mit der Situation an ihrer Stelle umgegangen wäre. Hier muss man wohl einfach die Zielgruppe und das Alter der Protagonistin berücksichtigen.
Ihre Entwicklung an sich mochte ich allerdings sehr und ich hab mich so für sie gefreut als sie wieder mehr zu sich selbst fand.
Die Nebencharaktere runden die ganze Geschichte wundervoll ab und Sloane und Jake sind wirklich eine Bereicherung und zeigen noch einmal schön auf, was Freundschaft ist.
Ich mochte das Buch wirklich sehr und glaube, dass es auch vielen Jugendlichen so gehen wird. Es behandelt Themen, die für diese Altersgruppe unglaublich relevant sind, und die Autorin hat sie mit viel Feingefühl in die Geschichte eingewoben.