Auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut, da der Klappentext nach einer zauberhaften Geschichte klang. Denn versprochen wurde ein Hexenstädtchen, Herbststimmung und eine romantische Liebesgeschichte. In Ansätzen habe ich das alles auch bekommen, aber eben nur in Ansätzen. Denn der Großteil des Buches besteht aus einer fadenscheinigen Handlung und ganz viel schlechter Bettgeschichten.
Doch fangen wir ganz von vorne an. Der Einstieg ins Buch hat mir gut gefallen, man lernt Willow, ihre Schwester Luna und das Hexendorf Pleasant Grove kennen. Die Stimmung hat mir gut gefallen und ich war neugierig, wie es weitergehen würde. Ein wenig irritiert war ich aber bereits an diesem Punkt, weil ich das Gefühl hatte, dass die Autorin ein wenig durch die Handlung hetzt. An vielen Stellen hätte ich gern mehr Details und Beschreibungen der Örtlichkeiten oder der Personen gehabt. Dennoch war ich noch guter Dinge und dachte mir, dass dies später sicher noch kommen würde.
Allerdings musste ich recht schnell feststellen, dass dies nicht der Fall ist. Denn nach ca. einem Drittel des (Hör-)Buches war der Großteil der im Klappentext angekündigten Handlung bereits erledigt. Natürlich gab es noch den einen oder andere Handlungsstrang, der nicht vorangekündigt war. Ich hatte aber nicht damit gerechnet, dass die Verwandlung vom Dämonenkater Damien bereits so früh und vor allem ohne Schwierigkeiten von der Bühne gehen würde.
An diesem Punkt kamen bei mir die ersten Befürchtungen auf in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird. Und leider habe ich damit genau ins Schwarze getroffen. Denn ungefähr zwei Drittel des Buches geht es nur darum wie heiß sich die beiden finden und wann sie es endlich tun können. Abgesehen von der Tatsache, dass dies über lange Zeit die einzige Handlung in dem Buch war, waren diese Szenen auch noch wirklich grauenvoll. Für mich war da keine Romantik und keine Liebe spürbar und Wortwahl war einfach unterirdisch. Spätestens an dem Punkt, wo Damien seine Körperflüssigkeiten wieder in Willow zurückschiebt, war es dann endgültig vorbei.
Vor dem Lesen hatte ich die Erwartung, dass Willow eine sympathische und lustige Hexe sein würde, die auf der Suche nach sich selbst und ihrer Bestimmung eben auch zufällig noch ihre große Liebe findet. Leider war davon in dem Buch absolut nichts zu spüren. Verwirrend fand ich auch, dass immer wieder thematisiert wurde, dass sich Hexen nicht mit Dämonen einlassen sollen, Willow aber mehr als bereitwillig mit Damien ins Bett geht, ohne einmal weiter darüber nachzudenken. Warum Damien überhaupt in eine Katze verwandelt wurde, ist mir nach Abschluss des Buches auch noch immer nicht klar.
Ich bin von dem Buch besonders enttäuscht, weil in der Geschichte Potenzial gewesen wäre. Die Charaktere hätten interessant sein können, wenn sich Jennifer Chipman die Mühe gemacht hätte, den beiden etwas Tiefe zu geben und eine Charakterentwicklung im Laufe der Geschichte. Auch das Drum herum, mit dem Hexendorf und der Dämonenwelt hätte man stärker in die Handlung einbinden können.
Positiv hervorheben möchte ich an dieser Stelle aber die Stimmen von Marie Langenfeldt und Leon Wander die das Hörbuch gesprochen haben. Auch wenn die mit dem, was sie gesagt haben, nicht glücklich bin, haben mir zumindest ihre Stimmen gefallen. Dafür gibt es auf jeden Fall Pluspunkte und bewahrt das Hörbuch vor einer 1 Sterne Rezension.