Meinung:
Erster Satz: Raum und Zeit wurden in zwei Herzschläge gepresst, die ewig anzudauern schienen.
Das Cover ist passend zum ersten Teil gestaltet, die Farben spielen wieder eine zentrale Rolle, ansonsten ist das Cover eher schlicht gehalten.
Der Schreibstil der Autorin ist wieder sehr gut und einfach zu lesen. Geschrieben ist das Buch in der Ich-Perspektive von Emelin. Ich kam schnell weiter und das lag sicher auch an dem guten Schreibstil,denn der lässt sich flüssig lesen.
Dieser Band knüpft direkt an das Ende vom ersten Teil an. Emelin ist nun im Untergrund und versucht alle dort zu überreden, dass Creon nicht der Böse ist. Dieser schließt sich in der Zwischenzeit ein und ignoriert alles und jeden. Doch irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem Creon das Zimmer und auch den Untergrund verlassen muss.
Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen, weil ich Band eins erst kürzlich beendet habe und somit noch alles wusste. Ich war also gespannt, ob dieser Teil mit dem ersten mithalten kann, denn Band eins hat mich wirklich sehr begeistert. Dass man hier neue Charaktere trifft und der Schauplatz ein ganz anderer ist, hat mir jedenfalls Hoffnungen gemacht.
Emelin mochte ich wieder sehr gerne. Sie hat sich ihr Herz bewahrt und versucht immer eine andere Lösung als Gewalt zu finden. Bis zum Ende des Buches macht sie allerdings eine ziemlich gute Wandlung durch. Man merkt ihr an, dass das Leben ihr hart mitspielt und sie sich dadurch ebenfalls anpassen muss. Ich fand es aber gut gemacht und es hat insgesamt zu ihrem Charakter gepasst.
Creon kriegt einen Großteil des Buches nur eine Nebenrolle ab, was aber ok ist. Dadurch macht er aber auch keine große Entwicklung durch. Er stößt Em immer wieder von sich, weil er glaubt sie dadurch beschützen zu können und bleibt auch sonst auf seiner Meinung bestehen. Er ist halt einfach stur und das merkt man stark, da musste ich wirklich manchmal die Augen verdrehen, weil er sich wie ein Kleinkind aufgeführt hat.
Die Geschichte ist insgesamt eher ruhig. Es wird viel geplant und besprochen und obwohl lange Zeit nichts Aufregendes passiert, fand ich es dennoch zu keinem Zeitpunkt langweilig. Zwar habe ich immer darauf gewartet, dass endlich was passiert, aber super gestört, dass es nicht so war, hat es mich dann auch nicht. Erst im letzten Viertel des Buches zieht das Tempo an und ab da konnte ich es dann gar nicht mehr aus der Hand legen.
Die Rebellen und den Untergrund fand ich gut gemacht. Man lernt die Strukturen kennen und auch wie sie so lange überlebt haben. Durch Tared und Lyn lernt man mehr von der Vergangenheit und der Geschichte der Rebellion, was mir gut gefallen hat, denn das ist ein wichtiger Teil der Geschichte. Tared spricht mit Emelin auch über den Krieg, wieso niemand Creon vertraut und was zwischen ihnen passiert ist. Dieser Teil hat viele Fragen aus dem ersten Band beantwortet und dadurch kann man als Leser auch besser verstehen, wieso Creon so verhasst ist. Dass die Infos immer in kleinen Häppchen daherkommen war passend, sonst wäre das einfach zu viel auf einmal gewesen.
Der Untergrund selbst, also der Aufbau, war faszinierend. Davon hätte ich fast gerne eine Karte gehabt, weil dieser wie eine kleine Stadt mit verschiedenen Vierteln aufgebaut ist.
Creon und Emelin haben es nicht leicht, ihre Beziehung wird auf eine Probe gestellt und wie immer ist Creon derjenige, der alles vermasseln muss. Manchmal hätte ich ihm wirklich gerne eine Kopfnuss gegeben, damit er sich mal beruhigt. Er ist eine kleine Dramaqueen und das hat sich nicht verändert. Man merkt bis zum Ende hin aber, dass Em immer mehr zu ihm druchdringt und er versteht, dass sie ihn wirklich mag, was man schon seit Band eins weiß. Ich verstehe, dass er kein leichtes Leben hatte und nie geliebt wurde, aber wie er sich aufführt ist manchmal schon übertrieben. Insgesamt nimmt die Liebesgeschichte keinen zu großen Teil ein, auch die intimen Szenen halten sich in Grenzen. Es hat sich alles gut zusammengefügt und die Mischung, die daraus entstand, war perfekt.
Das letzte Viertel des Buches hatte es dann aber in sich. Man bekommt nochmals neue Orte zu sehen und lernt neue Menschen kennen. Manche von diesen Begegnungen waren unerwartet und haben mich wirklich schockiert, andere waren einfach nur unerfreulich. Die Autorin hat sich hier das Beste bis zum Schluss aufgehoben und da lüge ich nicht. Ich hab das Buch zusammen mit einer Freundin gelesen und wir konnten die Enthüllungen gar nicht glauben und waren beide sehr überrascht. Bis zu diesem Zeitpunkt hat sich in dem Buch keine wirkliche Spannung aufgebaut, es geht viel um Wissen und Lernen, aber dann wendet sich alles und man kommt vor Spannung fast um. Für mich hat das sehr gut gepasst, wobei ich auch verstehen kann, dass viele Leser sagen, dass das Buch zu lang war. Ich empfand es als passend und das Ende hat alle Längen davor aufgehoben. Es gab keinen Cliffhanger, also man muss sich davor nicht fürchten, trotzdem wird einem Lust auf den dritten Teil gemacht.
Fazit:
Für mich war Band zwei insgesamt ein bisschen schwächer als Band eins, weil einfach nicht so viel passiert. Dennoch fand ich das Buch super und besonders das Ende hat mir sehr gut gefallen. Creon und Emelin haben es nie leicht und ich bin gespannt, wie sie sich im dritten Teil verändern werden. Gut war aber, dass man tiefere Einblicke in den Untergrund und die Geschichte des Krieges bekommt. Das Buch kriegt von mir 4 Sterne.