Cover & Klappentext
Das Cover ist recht schlicht gehalten, trotzdem ist es mir aufgefallen, weil es mich an The Ruby Circle erinnert. Cover und Autorin bilden damit eine gute Einheit.
Der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Es verspricht einen hohen Unterhaltungswert, in der auch der Leser gefragt ist.
Meinung
Darcy Green hatte es bisher nicht leicht im Leben. Sie leidet unter Angstzuständen und lebt quasi von der Hand in den Mund. Dennoch erhält sie eine Einladung auf eine abgelegene Insel, weil sie angeblich eine Nachfahrin der verstorbenen Cordelia Seymour, eine reiche Künstlerin, ist. Ganz klar ein Irrtum. Aber da Darcy momentan keine Alternativen besitzt, beschließt sie, die Einladung anzunehmen und bei dem Erbschaftsspiel mitzumachen, an dessen Ende großer Reichtum wartet.
Das Schloss birgt viele Rätsel, die gelöst werden müssen, bevor die Zeit abläuft. Dafür müssen sich die Teilnehmer zusammentun. Doch wem kann man trauen, auch wenn die Liebe eine Grundvoraussetzung zu sein scheint, um gewinnen zu können?
Bis auf den Epilog leiht Darcy der Geschichte ihre Stimme und führt durch das Geschehen. Der Einstieg gelingt spielend leicht, nicht zuletzt aufgrund des locker-entspannten Schreibstils, der der Autorin zu eigen ist. Mit ihrer vorteilhaften Wortwahl und den atmosphärischen Szenen sorgt sie für einen wahren Lesegenuss. Einziger Kritikpunkt sind die gelegentlich vorkommenden Längen, bedingt durch das teilweise gemächliche Tempo.
Wie schon in The Ruby Circle wurden hier romantische und Krimi-Elemente miteinander verknüpft, weshalb man automatisch miträtselt. Doch hier sorgt nicht nur die Handlung dafür, sondern auch die Charaktere. Einige mögen auf den ersten Blick leicht einzuschätzen sein, obwohl ich glaube, dass es täuscht. Andere sind nicht sofort durchschaubar, wie zum Beispiel Dorian, der bereit ist, jedes Risiko einzugehen, um zu gewinnen. Doch ausgerechnet er ist es, für den Darcys Herz höher schlägt.
Darcy ist als Hauptprotagonistin gut gelungen. Nein, sie bringt nicht von Natur aus Heldeneigenschaften mit, weshalb hier ihre Weiterentwicklung unter anderem im Fokus steht. Sie leidet unter Ängsten und ist traumatisiert. Das Leben hat es nicht gut mit ihr gemeint. Erst auf der Insel zeigt sie ihr Potenzial. Ihr Interesse an Kunst hilft ihr genauso wie das Talent zum Lösen von Rätseln. Mir war sie schnell sympathisch, eben weil sie authentisch wirkt.
Im Laufe der Handlung ist sie nach und nach aus sich herausgekommen, wobei der Prozess noch nicht abgeschlossen ist. Mir ist es erst im Nachhinein wirklich aufgefallen, was für die Darstellung spricht.
Dorian wiederum ist anfangs schwer einzuschätzen. So wurde er angelegt, obwohl er schließlich zeigt, was in ihm steckt. Mich beunruhigt ein anderer Charakter. Denn ich suche immer nach einem Haken, wenn jemand zu perfekt erscheint. Aber was das angeht, muss ich auf die Fortsetzung warten.
Insgesamt ist der erste Band toll gelungen, womit ich gerechnet habe. Den Leser erwarten interessante Charaktere, ein mysteriöses Abenteuer auf einer abgelegenen Insel, in der die Teilnehmer zeigen, wie weit sie bereit sind zu gehen, wenn Ruhm und Reichtum auf sie warten, und jede Menge Emotionen, genau wie das von mir geliebte Spiel der Gegensätze.
Fazit
Wer The Ruby Circle der Autorin bereits geliebt hat, wird auch hier grandios unterhalten werden, nicht zuletzt durch die Interaktion der Charaktere. Aber dieses Buch besticht nicht nur durch pure Unterhaltung, sondern setzt auf Hinweise, die dem Leser helfen können, das große Rätsel zu lösen.
Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.