Dieses Buch zu bewerten fällt mir schwer. Eigentlich lese ich die Bücher zusammen mit seinem Sohn, der zu der Zielgruppe gehört. Diesmal hat das zeitlich nicht geklappt. Das sollte eigentlich kein Problem sein, da ich auch selbst gerne Kinder- und Jugendbücher lese. Hier stellt es mich jedoch im Nachhinein vor ein Dilemma.
Die Grundidee des Buches hat mich angesprochen und hatte durchaus Potential. Auch die Aufmachung des Buches und die Zeichnungen im Buch finde ich gelungen. Leider haben sich für mich im Laufe des Buches einige Ungereimtheiten ergeben und auch das Ende empfinde ich als nicht gelungen.
Ich hatte mir vorgestellt, dass der Leser hier in eine andere Welt eintaucht, die eigene Regeln hat und aufregend fremd wäre. Leider empfand ich die dargestellt Welt wenig ausgereift. Eigentlich war es die Realität in der die Kinder selbst leben, nur dass dort keine Menschen leben, sondern gruselige Figuren, die jedoch nicht wirklich gruselig sind. Teilweise werden alltäglich Begrifflichkeiten umformuliert (Geistergram- Kanal statt Instagram) und dann wie gewohnt gebraucht. Auch die Hauptfiguren wirken wie Kinder- sie springen gerne in Pfützen, suchen ein Abenteuer und spielen Detektiv, ekeln sich vor schlechten Gerüchen und haben Angst vor gruseligen Behausungen. Dabei sind sie kleine Zombies, Vampire, Olfen (Elfen) oder Skelette. Das fühlt sich leider für mich nicht stimmig an.
Kuno ist der Namensgeber des Buches und ein Skelett. Er ist der Hauptcharakter des Buches, denn seine 100 Jahr Feier steht an- danach zählt er zu den Erwachsenen. Das klappt zunächst leider nicht, weil er nicht vollständig ist- ihm fehlt eine Ferse. Diese versucht er zu finden und stellt dabei fest, dass auch anderen Skeletten Knochen fehlen. Er macht sich mit seinem verhassten Cousin auf die Suche nach dem Knochendieb und bekommt dabei weitere Unterstützung.
Mit fehlten oft die Erklärung, weshalb hier was gemacht wird und die Stringenz in den Handlungen der Figuren. Zudem benimmt sich Kuno reichlich kindisch für ein Skelett, das eigentlich schon als Erwachsener gelten müsste. Das Ende hat mir dann den Rest gegeben- moralisch doch eher fragwürdig.
Da ich keine 2. Meinung durch meinen jungen Berater hatte, das Buch sich kurzweilig lesen ließ und die Zeichnungen insgesamt sehr schön sind, vergebe ich insgesamt noch
3 Sterne.