HISTORISCHE MAGAZINE FÜR LESBEN Zeitschriften für lesbische Frauen in den Goldenen Zwanzigern Nach dem ersten Weltkrieg und nach dem die Hyperinflation überwunden war, kam es in Deutschland zu einer kulturellen Blütezeit. In den Goldenen Zwanzigern erschienen auch mehrere Zeitschriften speziell für lesbische Frauen. Das wäre nur wenige Jahre zuvor undenkbar gewesen. Die Freundin und andere Lesbenzeitschriften dieser Zeit, wie z. B. Frauenliebe, vertraten eine teils pädagogische, teils politische Perspektive, und sie wurden der lokalen Kultur angepasst. Die Freundin veröffentlichte auch Kurzgeschichten und Novellen. Zu den namhaften Autorinnen gehörten Pionierinnen der Lesbenbewegung wie Selli Engler oder Lotte Hahm. Die Zeitschriften veröffentlichten auch Anzeigen von lesbischen Nachtlokalen, und Frauen konnten ihre persönlichen Anzeigen aufgeben, um andere Lesben zu treffen. Alle deutschen Schwulen- und Lesbenzeitschriften wurden nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 von diesen eingestellt. Aber schon vor dem Aufstieg der Nazis hatte die Zeitschriften in der Weimarer Republik mit rechtlichen Problemen zu kämpfen. Grundlage war ein Gesetz, das die Jugend vor "unsittlicher und obszöner" Literatur schützen sollte. Dieses Buch beschreibt die Geschichte dieser Veröffentlichungen. Zeitgenössische Bilder ergänzen dieses Werk.