Yann de Kérambrun kehrt nach Saint Malo zurück, da der Nachlass seiner Familie geregelt werden soll. Er war schon lange nicht mehr hier, nachdem sein Vater gestorben war. Seine Cousine führte die Motorenwerke der Kérambruns und er war Professor an der Sorbonne. Da er gerade in Scheidung lebte viel es ihm leicht ein Sabbatjahr zu beantragen und den Nachlass seiner Familie zu ergründen. Er macht sich auf die Suche nach Dokumenten und taucht immer wieder in seine Erinnerungen ein. Er nimmt auch Kontakt zu seinen Tanten und Onkel auf, um weiter in der Familiengeschichte zu recherchieren. Außerdem fasziniert ihn das Meer mit seinen Bewegungen und seinen Farben. Immer vor Augen hat er die Insel Cezembre, die einen magischen Punkt in seinem Leben darstellt. Den Grund wird er auch erfahren, nur um einiges später.
Rückkehr nach St. Malo von Hélène Gestern ist ein Familienroman aus der Bretagne. Die Faszination, die das Meer auf den Hauptcharakter ausübt, wird schon auf dem sehr schönen Cover deutlich. Ich kann irgendwie verstehen, warum Yann diesen Anblick liebt. Der Roman ist aufgeteilt in mehrere Kapitel, die natürlich mit dem Meer zu tun haben. Es ist aber nicht nur um eine Familiengeschichte, sondern auch um Liebe und Leid und dieses Thema zieht sich, wie ein roter Faden durch die Familiengeschichte. Yann ist von einer wissenschaftlicher Sucht getrieben, die Geheimnisse seiner Familie aufzuspüren. Und genauso handelt die Autorin, die in das Hier und Jetzt immer wieder, Ausflüge in die Vergangenheit und zu dem Urgroßvater von Yann, Octave und seiner Frau Julia, einfügt. Es ist spannend zu sehen, wie dieses Puzzle sich so langsam zusammensetzt, und man bekommt einen guten Einblick in die Geschehnisse zu Beginn des 20. Jahrhunderts und der zwei Weltkriege, die die Firma der Kérabrunns bietet. Aber auch die Situation von Yann wird beschrieben, seine Scheidung und die Beziehung zu seinem Sohn Paul. Aber auch er hat neben seiner Leidenschaft für die Familiengeschichte noch weitere emotionale Erlebnisse zu durchleben. Auch bei ihm taucht immer wieder sein großer Bruder auf, der allerdings schon tot ist, aber doch noch seine Gedanken einnimmt. Natürlich hat die Autorin das Buch mit einem Spannungsbogen versehen, den die Frage leitet, gibt es nun eine Happy End oder nicht.
Ich habe diesen Roman mit großem Interesse gelesen und viel über die Region um St. Malo erfahren, dargestellt an der Familiengeschichte dieser Familie. Mich hat auch die Story sehr fasziniert, denn ich wusste aus dieser Region noch nicht so ganz viel. Ich kann nur sagen, dass mich dieser Roman gefesselt hat und ich ihn empfehlen kann zu lesen.