Die junge Gräfin Aurelia von Kolowitz "stolpert" mal wieder in einen Kriminalfall und Beate Maly nimmt uns wieder mit ins Wien des Jahres 1872. Ja, mal wieder schreibe ich, obwohl ich die beiden Vorgänger noch nicht gelesen habe, aber nun habe ich Lust darauf bekommen, auch diese Bücher zu lesen, denn sowohl die Protagonistin Aurelia als auch das ganze Ambiente und der Schreibstil haben mir sehr gut gefallen.
Schon das Cover ist eine wunderbare Einstimmung auf den Krimi und man ist auch sofort mittendrin im Geschehen. Mitten in der Ballsaison wird der Lottokönig Freiherr Johann Carl von Sothen erschossen und natürlich lässt es sich Aurelia nicht nehmen, mit Oberinspektor Janek Pokorny Ermittlungen anzustellen. Fasching, Bälle, Lotterie und viel falsches Spiel.
Neben einem spannenden Kriminalfall, der immer wieder auf falsche Fährten führt und zu ständig wechselnden Hypeothesen führt, gelingt es Beate Maly sehr gut, das Buch historisch zu verorten, so dass man nebenbei noch viel Sozialgeschichte lernt, ohne jedoch nicht durchgängig gut unterhalten zu werden. Und natürlich die damaligen Ermittlungsmethoden, die viel einfacher waren als in späteren Zeiten, es sind die Anfänge der Kriminalpolizei.
Eine spannende und unterhaltsame Lektüre in einem stimmungsvollen, historischen Ambiente mit einer sympathischen Protagonistin.