Cover & Klappentext
Auch das Cover des zweiten Bandes gefällt mir ausnehmend gut. Es drückt Innigkeit aus und passt toll zum Buch.
Der Klappentext macht neugierig auf mehr.
Es ist wichtig, den ersten Teil zu kennen, da dies eine Fortsetzung darstellt.
Meinung
Ein neuer Fall beschäftigt Zhao Yunlan, den Sonderermittler für Übernatürliches. Menschen mit unerklärlichen Schmerzen belagern das Krankenhaus der Drachenstadt.
Als er mit seinem Team der Ursache auf den Grund geht, taucht ein weiteres der vier Heiligtümer in der sterblichen Welt auf. In den falschen Händen kann es das Gleichgewicht der Welten zerstören.
Dabei führt jede neue Erkenntnis zu dem mysteriösen Professor Shen Wei, der ihn nach wie vor fasziniert, aber auch zu seiner eigenen Vergangenheit.
Auch hier sieht man sich durch die übergeordnete Erzählweise den unterschiedlichen Charakteren gegenüber, wobei Zhao Yunlan im Fokus steht. Shen Wei wirkt ihr noch zurückhaltender als in Band eins, obwohl er zeitgleich eine düstere Seite offenbart.
Zhao Yunlan dominiert das Geschehen aufgrund seiner interessanten Art. Er überzeugt mit seinem Humor, seinem Optimismus und seinem scharfen Verstand. Dabei stellt er sich gern als einfältig hin, während er Informationen wie Puzzlestücke zu einem Gesamtbild zusammensetzt. So vielschichtig er auch ist, so tiefgründig ist er auch, obwohl er sich nur selten in die Karten schauen lässt, wenn es zu seinem Vorteil ist. Das betrifft auch den Umgang mit Shen Wei.
Der Leser erfährt mehr über die beiden und gewisse Gemeinsamkeiten, beziehungsweise wurden Vermutungen, die man womöglich in Band eins anstellte, bestätigt.
Der Einstieg wäre mir leichter gefallen, wenn ich beide Teile unmittelbar hintereinander gelesen hätte. Mir war einiges entfallen, was mir jedoch durch ein paar geschickt platzierte Formulierungen wieder einfiel. Auch hier herrscht das eher gemächliche Tempo vor, bedingt durch kleinteilige Komponenten. Auf der anderen Seite hätte die Verständlichkeit gelitten, wenn man das Ganze rasanter gestaltet hätte. Denn diese Geschichte ist keineswegs seichte Kost. Man muss dranbleiben, um die Zusammenhänge zu verstehen und diverse Vermutungen anstellen zu können. Dabei hilft auch das Glossar am Ende des Buches.
Der Schreibstil hat mir diesmal deutlich besser gefallen. Seltsame Vergleiche und ungünstige Formulierungen blieben aus. Allerdings möchte ich erwähnen, dass es unter Umständen auch an der Übersetzung gelegen haben mag. Das kann ich leider nicht beurteilen.
Jedenfalls war der Schreibstil flüssig und hilft dem Leser, tief in das Geschehen zu tauchen, und übermittelt genügend Emotionen.
Auch wenn hin und wieder der Bezug nicht immer stimmig war.
Obwohl die Fortsetzung eine Art Zwischenband darstellt, was häufig bei zweiten Teilen der Fall ist, ist er wichtig für das allgemeine Verständnis.
Die gesamte Geschichte baut sich nach und nach auf. Der Leser wird nur zurückhaltend mit Informationen versorgt, die mehr Einblick bringen. Es ist nicht gerade einfach, klarzusehen, vielleicht für manch einen zu anstrengend, aber ich für meinen Teil kann nur sagen, dass es sich lohnt.
Fazit
Die Story ist eine Zwischenwerk, wobei die Handlung aus Band eins fortgesetzt wird und auch hier die Charaktere brillieren. Der Schwerpunkt liegt weniger auf der Weiterentwicklung, obwohl diese stattfindet, sondern auf zwischenmenschlichen Beziehungen und der Rettung der Welten. Schon allein deshalb kann ich Band drei kaum erwarten.
Ich vergebe dieses Mal vier von fünf Sternen und eine Leseempfehlung.