Nach einer nicht näher beschriebenen globalen Katastrophe ist die dreiundzwanzigjährige Raven gezwungen, sich als Kopfgeldjägerin zu verdingen, auch wenn sie weiß, dass alle Leute, die sie fängt, nach Endlock kommen. Endlock ist ein Gefängnis und gleichzeitig Endstation, da kommt - egal welches Verbrechen begangen wurde - nie wieder jemand raus. Die Gefangenen werden gegen Bezahlung zur Jagd verkauft, das heißt, jeder, der genügend Geld hat, darf sie töten. Als ihr Bruder Jed nach Endlock kommt, zögert Raven nicht und lässt sich ebenfalls festnehmen, auch wenn sie mit Rebellen den Plan eines Ausbruchs hat. In Endlock kämpft sie nicht nur um ihr Überleben und das anderer, sondern kommt auch dem Wachmann Vale näher.
Das Buch hat mir wirklich gut gefallen, besonders wenn man bedenkt, dass es sich um Debüt handelt. Es ist gut geschrieben, hat fesselnde Passagen und sympathische Charaktere, mit denen man mitfiebert. Gut und erschütternd umgesetzt sind gerade die Szenen, in denen sich die Jäger ihre "Beute" aussuchen. Das Schlimme ist, dass man sich heutzutage gut vorstellen kann, wie das im real life durchgeführt wird. Allerdings gibt es auch einige Versatzstücke aus anderen, bekannten Dystopien, die recht auffällig waren. Und wenn man bedenkt, dass Raven für viele der Eingesperrten verantwortlich war, hatte sie relativ wenig von anderen Gefangenen auszustehen. Um die Story voranzutreiben, gab es ein paar relativ uneleganten Lösungen, mit denen ich nicht so glücklich war und die Liebe von Vale kommt ein bisschen instamäßig rüber. Dafür jedoch war er eine wandelnde green flag, was ich in Jugendbüchern immer zu schätzen weiß. Alles in allem habe ich mit ein paar Abstrichen das Buch sehr gern gelesen und bin gespannt auf die Fortführung.