Passend zu Halloween präsentiert Rupert gruselige Geschichten rund um Werwölfe, Vampire, Gespenster, Zombies, Mumien und andere Gestalten. Von kalten Schauern bis ausgelassenes Gelächter ist mit dieser Lektüre alles möglich.
Ganz vorneweg muss bei diesem Buch die Gestaltung stehen, denn diese ist wirklich außergewöhnlich. Das Cover und den Farbschnitt finde ich wunderbar gelungen. Sowohl die sehr zu Halloween passende Farbwahl als auch das im Dunkeln leuchtende Cover sind super. Zudem beinhaltet das Buch eine schwarze Maske, die sich heraustrennen lässt. Das ist eine sehr süße Idee und rundet das Ganze ab. Die Illustrationen sind so, wie man sie von Jeff Kinney erwartet und fügen sich daher schön in die Reihe.
In dem Buch finden sich 14 kurze Geschichten, die mal mehr und mal weniger düster sind. Schwarzen Humor findet man jedoch in jeder und ganz viel Kreativität. Am besten hat mir die Geschichte "Der Streichespieler" gefallen, auch wenn oder vielleicht gerade weil das Ende bitterböse war. Immer wieder bieten sich kleine Gespräche zum Thema Moral oder Anderssein an, was mir gut gefällt. Die einzelnen Erzählungen sind sehr kurzweilig und werden durch die Illustrationen schön aufgelockert oder ergänzt. Mir gefällt sehr gut, dass die Illustrationen nicht einfach nur den Text begleiten, sondern Teil des Textes sind und ohne sie die Geschichte eben nur lückenhaft wäre. Immer wieder fallen kleine Details ins Auge, die mich zum Schmunzeln gebracht haben - etwa der Geist, der sich ein Fußballspiel anschaut und bei dem man nicht weiß, ob er die Mannschaft ausbuht oder einfach nur Gespenstergeräusche macht (S.40) oder die Abbildung einer Zeitung, bei der neben der Schlagzeile ein kleiner Artikel mit dem Titel Kindergeburtstag: Mumie zerschlägt Piñata abgebildet ist (S.141). Auch Wortspiele wie Zeh-Realien (S.153) sind gelungen und passen natürlich genau in die Geschichte.
Nichtsdestotrotz würde ich bei diesem Buch ganz besonders empfehlen, sich die Geschichten vor dem gemeinsamen Lesen erst mal allein anzuschauen und daraufhin zu untersuchen, ob die Kinder für dieses Buch wirklich alt genug beziehungsweise bereit sind. Die Leseempfehlung liegt 8-11 Jahren beispielsweise die Geschichte über die Oma (Das Nickerchen) hat bei manchen Kindern aber vielleicht Tränenpotential.
Insgesamt handelt es sich um ein kurzweiliges Buch, das auch für ältere Leser geeignet ist und durch den schwarzen Humor, viele kreative Ideen und lustige Details für unterhaltsame Lesezeiten sorgt. Die Altersempfehlung würde ich nur als groben Richtwert sehen und empfehlen, für sein Kind erst einmal zu prüfen, ob der Humor angemessen ist. Jeff Kinneys Handschrift merkt man auf jeder Seite, weswegen das Buch sowohl für Fans von Greg und Rupert als auch für Neu-Einsteiger geeignet ist.