Hätte man mich vor einem Jahr gefragt, wer Sophie Schoenwald ist, hätte ich keine Ahnung gehabt und wahrscheinlich vermutet, dass es sich um eine deutsche Schauspielerin handelt. Mittlerweile kenne ich sie und vor allem ihre Bücher sehr gut. Einige ihrer Werke haben bereits in unser Bücherregal einziehen dürfen und es werden sicher noch mehr werden.
Vor allem von den Zoo Büchern werden sicherlich noch viele bei uns ein Zuhause finden dürfen. Denn Zoodirektor Ungestüm, Ignaz Pfefferminz Igel und die anderen Zoobewohner haben uns wirklich sehr gut gefallen und unterhalten.
Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um den siebten Band der Zoo-Reihe. Vorkenntnisse aus den vorherigen Bänden sind unserer Meinung nach nicht notwendig für ein außerordentlich unterhaltsames Lesevergnügen. Doch wie bereits anfangs erwähnt, kann es passieren, dass man sich in die Zoobewohner verliebt und dann unbedingt auch noch die anderen Bücher haben möchte.
Für die Illustrationen ist Günther Jakobs verantwortlich und meiner Meinung nach, hat er einen hervorragenden Job gemacht. Die Zeichnungen sind handwerklich gut gemacht, detailreich und ausdrucksstark. Die Farbzusammenstellung ist sehr gelungen und harmonisch. Die Gesichtsausdrücke der Tiere sind teilweise zum Schießen komisch und auch für jüngere Kinder eindeutig identifizierbar. Obwohl die Tiere natürlich zu einem gewissen Grad vermenschlicht werden, immerhin veranstalten sie olympische Spiele, sind sie doch recht realistisch dargestellt. Soweit man einen Koala mit Schwimmreifen als realistisch bezeichnen kann, aber ich denke, es ist klar, was ich damit sagen möchte.
Die Geschichte selbst finde ich auch sehr gelungen. Das Buch hat ein empfohlenes Lesealter ab 4 Jahren und ist wie in dem Altersbereich üblich nicht mehr in Reimform verfasst. Die Wortwahl ist für die Altersgruppe angemessen und auch die Länge der Texte finde ich passend. Ich persönlich kann das Buch auch für jüngere Kinder empfehlen, wobei ich als Einschränkung anmerken muss, dass der 2-jährige kleine Leser es bereits gewohnt ist, Bücher aus dieser Altersklasse vorgelesen zu bekommen. Daher ist für den kleinen Leser die Länge der Texte kein Problem mehr. Für andere Gleichaltrige mag es eventuell noch ein wenig zu herausfordernd sein.
Leider muss ich aber dieses Mal auch ein klein wenig Kritik üben. Die Grundidee des Buches und auch die Umsetzung finde ich im Großen und Ganzen sehr gelungen. Nichtsdestotrotz bin ich der Meinung, dass man den Aspekt des Verlierens ein wenig näher erörtern hätte können. Ich finde ich großartig, dass die verschiedenen Wettkämpfe angepasst werden, wenn auch leider nicht alle, damit auch andere Tiere ihre Stärken ausüben können. Hierbei wird den Kindern auf sehr ansprechende Weise vermittelt, dass jeder von den Tieren und auch von uns, andere Stärken und Schwächen hat. Dennoch kann man im Leben nicht immer gewinnen und auch wenn es eine harte und unerfreuliche Lektion ist, so denke ich doch, dass man es vierjährigen Kindern bereits zumuten können muss, dies zu lernen. Die Wahrscheinlichkeit ist auch gar nicht so niedrig, dass sie es auch am eigenen Leib erfahren.
Der kleine Leser mag das Buch aber wirklich sehr und sucht es immer wieder bewusst aus dem Bücherregal heraus. Für mich ein Zeichen, dass das Duo Sophie Schoenwald und Günther Jakobs hier ganz viel richtig gemacht haben.
Daher kann ich nur eine Empfehlung für dieses Buch aussprechen, denn trotzdem ich so meine kleinen Kritikpunkte habe, muss ich dennoch zugeben, dass ich beim (Vor-)Lesen des Buches sehr häufig sehr herzlich gelacht habe.