Das Cover des Buches hat sofort meine Aufmerksamkeit erregt. Dies liegt vor allem natürlich an dem sehr strahlendem Gelb, für das sich der Verlag entschieden hat. Dies in Kombination mit dem Titel des Buches und dem Hund der sein Bein neben dem Sarg hebt, hat auf jeden Fall meine Neugier geschürt. Innerhalb weniger Sekunden hat sich in meinem Kopf eine Erwartungshaltung an das Buch aufgebaut: ein leicht skurriler Regionalkrimi, mit kauzigen Charakteren, erquickender Handlung und viel schwarzem Humor. Wie weit meine Erwartung und die Realität übereingestimmt haben, möchte ich in den nächsten Zeilen erörtern.
Der Anfang des Buches hat auf jeden Fall mal voll ins Schwarze getroffen und ich habe mir selbst für die gute Wahl des Hörbuchs gratuliert. Die skurrile und humorvolle Art und Weise wie der Autor Andreas Izquierdo in seinen Roman startet hat mir gut gefallen und gleich Lust auf mehr gemacht. Es dauert ein wenig bis wir uns dem eigentlichen Kriminalfall widmen, aber das Vorgeplänkel hat die Wartezeit auf jeden Fall verkürzt und versüßt.
Da es sich bei diesem Buch um den Auftakt einer neuen Reihe rund um Trauerredner Mads Madsen handelt, werden zwar viele Charaktere eingeführt, aber nicht alle bis ins kleinste Detail beschrieben. An mancher Stelle hätte ich mir mehr Informationen gewünscht oder einen tieferen Einblick in die Gefühlswelt der Protagonisten erhofft, denke aber das dies dann in den weiteren Bänden der Fall sein wird. Vor allem das Zusammenspiel zwischen Mads und seinem Vater Fridtjof hat mir öfters einmal ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.
In Bezug auf die Handlung des Buches bin ich ein wenig zwiegespalten. Mads Arbeit als Trauerredner fand ich sehr interessant, weil dies ein Berufsfeld ist, mit dem ich mich bis dato noch nicht beschäftigt habe, auch die Bestatter Themen fand ich ansprechend. Mein Highlight war aber sicher die zwischenmenschliche Interaktion zwischen Mads und seiner Familie und Freunden. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass es sich hierbei ja eigentlich um einen Krimi handelt.
Die Idee des ermittelnden Trauerredners finde ich noch immer sehr ansprechend und auch die Art und Weise wie Mads ermittelt gefällt mir. Allerdings fand ich den Kriminalfall selbst an vielen Stellen unglaubwürdig und an den Haaren herbeigezogen. Vor allem, was die Antagonisten betrifft war mir hier viel zu viel Schwarz-weiß Denken im Spiel.
Eine Bewertung für dieses Buch abzugeben, fällt mir unglaublich schwer. Ein Krimi mit nicht überzeugendem Kriminalfall ist eigentlich eine Themenverfehlung. Dennoch habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt und fand gerade die Mischung aus humorvoller Erzählung, auch wenn der Humor manchmal ein wenig ins übertriebene Lächerliche gekippt ist, ernsten Themen und leisen Tönen sehr ansprechend. Keinen der Punkte kann ich bei meiner Bewertung komplett ausklammern, daher bleibt mir nichts anders übrig als das Buch mit einer durchschnittlichen Sternebewertung zu versehen.
Der Dumont Verlag hat mit der Auswahl von Uve Teschner als Sprecher dieses Hörbuchs eine ausgezeichnete Wahl getroffen. Seine Art zu Lesen hat mich von Anfang an in den Bann gezogen. Uves Stimme und seine Art zu Lesen passt perfekt zu der Mischung aus Krimi und humorvoller Erzählung. Ich hoffe, dass er auch die weiteren Bände der Reihe lesen wird, denn auch wenn mich der Inhalt nicht komplett überzeugen konnte, seine Stimme hat es auf jeden Fall getan.
Meiner Meinung nach ist dies kein Buch für eingefleischte Krimifans. Dafür ist der Spannungsbogen einfach nicht ausgeprägt genug und der Kriminalfall zu unglaubwürdig. Wer allerdings seine Freude an kauzigen Charakteren und humorvollen Dialogen hat und neben noch ein wenig Spannung haben möchte, sollte diesem Buch eine Chance geben.