Situationship von E.M. Wilson ist eine unterhaltsame New Adult Romance mit jeder Menge Spice.
Nachdem Teagan mit ihrem Freund, dem Traumschwiegersohn ihrer Eltern, zutiefst frustriert Schluss gemacht hat, sucht sie eine Ablenkung für den anstehenden Sommer. Mit extra Kursen ihres Jurastudiums und der Hochzeitsplanung für einen ihrer besten Freunde ist sie fast komplett eingespannt und so braucht sie ein Ventil zum Stressabbau. Überraschend bietet sich Heath dafür an, Teagan mit einer Freundschaft Plus den Sommer zu versüßen. Heath ist überaus attraktiv und gehört zu ihrem engsten Freundeskreis, aber seit Jahren gehen sich beide aus dem Weg, denn sie hassen sich. Ein Vertrag mit genauen Regeln ist die Lösung und so kann der unverbindliche Spaß beginnen. Zumindest bevor tiefere Gefühle ans Tageslicht kommen.
Wenn man den Klappentext liest, erwartet man eine süße Romcom, in der die Protagonisten irgendwann erkennen, dass sie sich eigentlich lieben. Teilweise stimmt das hier auch, aber diese Geschichte ist so viel mehr, auch wenn man dafür fast bis zum Ende des Buches warten muss. Der herzzerreißende Twist ist wirklich heftig und auf einmal werden einem viele Dinge klarer, die vorher passiert sind.
Teagan ist stark, selbstbewusst und eine Powerfrau. Aber das muss sie auch sein, denn sie kämpft selbst in ihrem engsten Freundeskreis mit Alltagsrassismus, Misogynie und den Schuldgefühlen ihren Adoptiveltern gegenüber. Heath verspricht funkensprühende Ablenkung, aber die genaue Dynamik ihrer Beziehung bleibt lange Zeit verborgen.
Heath ist ebenfalls ein Mitglied der Upper Class und wirkt wie ein oberflächlicher Player. Dass auch er hinter seiner strahlenden Fassade dunkle Abgründe verbirgt, weiß eigentlich niemand. Sowohl er als auch Teagan sind mit ihren Problemen in Wahrheit sehr allein und einsam.
Die Tiefe der Charaktere und die komplexen und teils sehr toxischen Dynamiken werden im Laufe der Handlung immer deutlicher. Manche Entscheidungen konnte ich sehr gut und andere wieder überhaupt nicht nachvollziehen. Die Story geht vor allem am Schluss unter die Haut, wenn alle Karten auf dem Tisch liegen. Für mich ein klares Highlight.
Mein Fazit:
Ich gebe sehr gern eine Leseempfehlung!