Nach einem Brand in ihrem Haus kommen Gina, ihr Mann Matt und ihre beiden Kinder bei Ginas besten Freundin Annie im Haus unter, da diese gerade verreist ist. Kaum bei Annie angekommen, klingelt es, vor der Tür steht Mary, die behauptet, Annies Hausmädchen zu sein. Zunächst ist Gina unsicher, doch als Annie ihr per WhattsApp bestätigt, dass Mary zuverlässig ist, lässt Gina sie ins Haus. Doch eins kommt aufs andere, Mary zieht mit ihrem Sohn mit ins Haus ein und es geschehen merkwürdige Dinge. Alles deutet auf die Vergangenheit, als Gina und ihre drei besten Freundinnen ein unschlagbares Team waren, bis eine von ihnen spurlos verschwand.
Das Cover ist herrlich düster und macht sofort neugierig und da der Klappentext ebenfalls spannend klingt, war ich dabei.
Der Einstieg zieht sich zwar ein klein wenig, gelingt aber durchaus mühelos, denn Autorin Samantha Hayes hat einen klaren und völlig unkomplizierten Schreibstil, der den Leser in den Bann zieht.
Die Story ist, trotz gewisser Vorahnungen und Vorhersehbarkeiten, sehr spannend und fesselnd und ich habe die Geschichte durchaus in kurzer Zeit verschlungen. Mein großes Manko allerdings war das Ende, denn das war für mich, zumindest teilweise, doch arg konstruiert. Das fand ich dann doch ein wenig schade, denn davor kam die Story sehr glaubhaft rüber.
Abwechselnd in der Gegenwart aus der Sicht von Gina und Mary, in der Vergangenheit aus weiteren Perspektiven, erleben wir die Geschichte. Der Fall der Vergangenheit, der Cold Case um die verschwundene Freundin Sara, fand ich sehr fesselnd und auch traurig.
Ganz besonders gelungen habe ich in diesem Thriller die Charaktere empfunden. Auch wenn mir zunächst so gar keiner richtig sympathisch war, waren sie doch so spannend, dass man wissen wollte, was hinter ihrem Auftreten steckt. Gina, zum zweiten Mal Mutter geworden, kam mir unheimlich naiv und leichtgläubig vor, so manches Mal musste ich den Kopf schütteln. Doch innerhalb der Geschichte entwickelt sie sich definitiv weiter. Mary wirkt natürlich von Beginn an geheimnisvoll und alles andere als glaubwürdig und alle meine Vermutungen haben sich durchaus bewahrheitet, zumindest zum großen Teil.
Daneben gibt es natürlich diverse Nebencharaktere, die teilweise düster und erschreckend wirken oder einfach undurchsichtig scheinen. Im Großen und Ganzen bleiben sie aber einfach nebensächlich und nehmen nur relativ wenig Raum in der Handlung ein.
Mein Fazit: Trotz kleiner Kritikpunkte hat mir dieses Buch doch gut gefallen und brachte mir unterhaltsame Lesestunden, bei denen ich vor allem neugierig war, ob und wie oft ich richtig liege. Wie erwähnt, fand ich das Ende nicht ganz so gelungen, aber insgesamt ist das Buch perfekt für einen Lesenachmittag auf dem Sofa.