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Produktbild: Anna oder: Was von einem Leben bleibt | Henning Sußebach
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Anna oder: Was von einem Leben bleibt

Die Geschichte meiner Urgroßmutter

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eBook epub
19,99 €inkl. Mwst.
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1887, tief im Sauerland. Eine junge Frau kommt den Weg hinauf ins Dorf Cobbenrode. Dort soll Anna Kalthoff die neue Lehrerin werden. Doch sie wird es nicht bleiben. Denn Anna widersetzt sich bald den Erwartungen des Ortes und den Regeln ihrer Zeit. Sie entscheidet selbst, was sie zu tun und zu lassen hat, wie sie leben und wen sie lieben will. Zwei Jahrhunderte später rekonstruiert der Urenkel Annas inspirierendes Leben und rettet so die Geschichte einer selbstbewussten Frau vor dem Vergessen. Sein Buch ist eine zauberhafte Annäherung an die Vorfahren, ohne deren Entscheidungen und Mut es uns nicht gäbe.

Einige Fotos, Poesiealben, Postkarten, ein Kaffeeservice, ein Verlobungsring: Viel mehr stand Henning Sußebach nicht zur Verfügung, als er sich auf die Spuren seiner Urgroßmutter Anna begab. Nach einem Jahr der Suche fügte sich ein Bild: Da hat eine scheinbar gewöhnliche Frau ein außergewöhnliches Leben geführt, gegen allerlei Widerstände. Anna nahm sich, was sie vom Leben wollte. Männer, Arbeit, Freiheit! Diesem Willen hat der Autor seine Existenz zu verdanken. Sein Buch ermuntert uns alle, nach den Annas zu suchen, die es in jeder Familiengeschichte gibt.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
10. Juli 2025
Sprache
deutsch
Auflage
1. Auflage
Seitenanzahl
208
Dateigröße
4,15 MB
Autor/Autorin
Henning Sußebach
Verlag/Hersteller
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783406836275

Portrait

Henning Sußebach

Henning Sußebach, Jahrgang 1972, ist Redakteur der Wochenzeitung DIE ZEIT. Für seine Reportagen wurde er mit einigen der wichtigsten deutschen Journalistenpreise ausgezeichnet, darunter: der Deutsche Reporterpreis, der Theodor-Wolff-Preis, der Henri-Nannen- Preis und der Egon Erwin Kisch-Preis.

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Von wonderland09 am 10.10.2025

Lebensrekonstruktion aus Fragmenten

Gestaltung: ---------------- Das Titelbild wirkt ruhig, aber auch schön mit der Landschaft. Ich hätte jedoch ein Porträtfoto der Großmutter besser gefunden. So wäre klarer, dass es sich um eine Biografie handelt. Inhalt: ---------------- "Sie wird nicht die einzige gewesen sein. Wir unterschätzen so viele gelebte Leben. Nahezu jeder Mensch wird dem Treiben der Geschichte einmal die Stirn geboten haben. In jeder Biografie spiegelt sich Weltgeschehen, und jeder unserer Vorfahren hat dieses Weltgeschehen mitgeprägt, ob durch Anpassung oder Auflehnung, bremsend oder beschleunigend." (S. 10) Der Autor hat aufgrund weniger Fotos und vieler Recherchen in diversen Archiven und Bibliotheken die außergewöhnliche Geschichte seiner Urgroßmutter Anna Kalthoff rekonstruiert. Eine Frau, die es schaffte, sich teilweise aus dem damals üblichen Frauenkorsett zu befreien und ihren eigenen Weg ging. Mein Eindruck: ---------------- "Jeder Mensch stirbt zweimal. Sein erster Tod ist biologisch und der, den wir meinen, wenn wir vom Sterben sprechen. An einem bestimmten Tag, zu einer festen Stunde, fehlt dem Herz die Kraft für einen nächsten Schlag, versiegen die Hirnströme, stellt ein Arzt einen Totenschein aus und bestätigt damit amtlich ein Ende, das insofern keins ist, weil in genau diesem Moment das zweite Sterben beginnt: Der Mensch wird vergessen. Der zweite Tod, nennen wir ihn den sozialen, vollzieht sich anfangs fast unmerklich."(S. 7f) Diese Biografie habe ich als sehr außergewöhnlich empfunden. Denn es ist keine Romanbiografie und auch kein stupides Auflisten von Ereignissen. Es ist eine Spurensuche, bei der man dem Autor über die Schulter schauen kann. In ruhigem Erzählstil schildert er, auf welcher Basis er rekonstruiert und lässt den Leser teilhaben an seinen Gedankengängen. Zwischendurch ermahnt er sich selbst dabei, nicht zu viel zu beurteilen: "An dieser Stelle ein Ordnungsruf an mich selbst: Was verleitet mich, Annas Leben vornehmlich als Geschichte des Leidens zu erzählen? Warum gestehe ich ihr nur wenig Freude zu? Was würde sie sagen, wenn sie lesen könnte, dass ich ihre Biografie meist mit Molltönen unterlege? Anna als Waise, Anna als Witwe, Anna als angehende alleinerziehende Mutter." (S. 85f) Obwohl der Erzählstil unaufgeregt war, hat mich diese Lebensgeschichte in ihren Bann gezogen. Zum einen war Annas Leben sehr beeindruckend. Für eine Frau, die im 19. Jahrhundert geboren wurde, hat sie ungewöhnliche und mutige Wege beschritten. Zum anderen gefiel mir aber auch der Blick hinter die Kulissen, die uns Herr Sußebach bei der Entstehung gewährt hat. Einen Punkt Abzug gibt es, da der Autor das nicht vorhandene Wissen über Annas Leben häufig mit Sequenzen füllt, die die Umgebung von Anna oder das damalige Leben im Allgemeinen betreffen. Das ist zwar auch interessant, aber lenkt oft von der Tatsache ab, dass alleine die Biografie nicht buchfüllend gewesen wäre und macht die Erzählung stellenweise langatmig. Dieses Buch regt dazu an, sich über seine eigenen Vorfahren Gedanken zu machen und ermahnt einen, die Figuren aus ihrer Zeit heraus zu betrachten und nicht mit heutigen Maßstäben zu messen, denn: "Die Vorstellung, die wir von vergangenen Generationen haben, ist immer abhängig von den Speichermedien, die ihnen zur Verfügung standen" (S. 14). Fazit: ---------------- Beeindruckendes Leben einer ungewöhnlichen Frau gespickt mit Einblicken in die Rekonstruktionsarbeit von Biografien.
Von Sina am 09.10.2025

Rekonstruktion eines Lebens

In seinem Buch Anna oder: Was von einem Leben bleibt rekonstruiert der Journalist Henning Sussebach das vergessene Leben seiner Urgroßmutter Anna Kalthoff. Mit Hilfe weniger verbliebener Gegenstände aus Annas Besitz begibt sich der Autor auf Spurensuche und setzt nach und nach ein stimmiges Gesamtbild zusammen. Die Lesenden werden mitgenommen auf eine Reise von 1887 und 1932 zwischen Horn und Cobbenrode, im Sauerland. Anna wird als viertes Mädchen in die Familie Kalthoff geboren. Ihr Vater verstarb als Anna gerade einmal 12 Jahre alt war. Als unverheiratete Frau mit nur wenigen Alternativen geht Anna im Alter von gerade einmal 21 Jahren mach Cobbenrode und wird Lehrerin. Trotz der Steine, die ihr in dieser frauenfeindlichen Zeit in den Weg gelegt werden, führt sie ein scheinbar selbstbestimmtes und außergewöhnliches Leben. Untermalt wird die persönliche Biografie der Urgroßmutter immer wieder mit zeitgeschichtlichen Fakten, die es den Lesenden einfacher machen, sich die Geschehnisse im geschichtlichen Kontext vorzustellen. Henning Sussebach hat mit seiner gründlichen und fundierten Recherche ganze Arbeit geleistet und seiner Urgroßmutter ein Denkmal gesetzt.