Worum gehts?
Als Ludwig Thalmeyer kurz nach dem 2. Weltkrieg stirbt, muss Marie, die älteste Tochter, die Porzellanmanufaktur übernehmen. Ihr Bruder ist im Krieg verschollen und nur ihre jüngere Schwester Sophie kann sie unterstützen. Doch wird es ihr gelingen, die Manufaktur durch die karge Nachkriegszeit zu führen?
Meine Meinung:
Mit Die Porzellanmanufaktur Zerbrechlicher Frieden startet Stefan Maiwald seine Thalmeyer-Saga. Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und Nils Kretschmer, der Sprecher, hat es wirklich geschafft, mich mit seiner Sprachmelodie und der Imitation der Menschen und Akzente zu überzeugen und zu fesseln.
In dem Buch begleiten wir überwiegend Marie, die Thalmeyer-Tochter, die nach dem Tod des Vaters die Fabrik übernimmt und mit vielerlei Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Gut gefallen hat mir auch die lebendige Sophie, ihre kleine Schwester. Harry ist eine Person in dem Buch, die mich wirklich sehr überrascht hat. Und John werde ich vermissen. Überhaupt waren die Bewohner von Selb gut und authentisch dargestellt und es hat Spaß gemacht, Einblick in diese Dorfgemeinschaft, die hier bei mir gleich ums Eck ist, zu bekommen. Aber lernt sie am besten selbst alle kennen!
Die Geschichte hat mir gut gefallen. Wir befinden uns in der Nachkriegszeit. Im Umschwung. Wir erleben die Alliierten, bekommen Einblick in Kriegsgefangenenlager. Wir dürfen miterleben, wie die Menschen wieder zu leben beginnen. Es gibt Klüngeleien, es wird politisiert. Geneidet und geholfen. Kurz: Es ist einfach wundervoll, diese Menschen, insbesondere Marie, Harry, John und Sophie, zu begleiten. Wobei ich auch sagen muss, dass ich gerne mehr über die Geschichte der Manufaktur selbst gelesen hätte, die ja eigentlich im Fokus steht aber nur am Rande vorkommt. Auch haben mich zeitweise die Rückblicke z.B. des Buchhalters etc. etwas verwirrt zurückgelassen. Diese Rückblicke haben zwar Dinge in der Gegenwart erklärt und auch spannende Einblicke in historische Begebenheiten gegeben, aber waren für die Geschichte zumindest in diesem Teil eher semi-relevant. Ich bin sehr gespannt, ob wir im nächsten Teil weitere Details erhalten werden. Hier haben diese Szenen eher Längen dargestellt. Dennoch habe ich das Buch gerne gehört und konnte mit den Protagonisten mitfiebern, mitleiden, mitbangen und mithoffen. Und das offene Ende hat mir Lust auf Teil 2 gemacht. Wie geht es weiter? Vor allem mit Jana? Was werden wir hier erleben dürfen? Eine klare Hörempfehlung von mir!
Fazit:
Mit Die Porzellanmanufaktur Zerbrechlicher Frieden startet Stefan Maiwald seine Thalmeyer-Saga, die wirklich spannend ist und tolle Protagonisten umfasst. Das Hörbuch wurde perfekt von Nils Kretschmer umgesetzt und es hat Spaß gemacht, die unterschiedlichen Akzente und Stimmen zu hören und vorgelesen zu bekommen. Die Story selbst hat uns in die Nachkriegszeit geführt, es war spannend, es war emotional und ich habe viele interessante Dinge erfahren. Dennoch entstanden durch viele aktuell für mich noch unwichtige Rückblicke einige Längen, von denen ich hoffe, dass sie im nächsten Band aufgeklärt werden.
4 Sterne von mir (5 für Nils Kretschmer und 3 für das Buch).