Victor Hugos "Notre-Dame de Paris", oft einfach als "Der Glöckner von Notre-Dame" bekannt, ist ein Meisterwerk der französischen Literatur, das 1831 veröffentlicht wurde. Es ist ein Roman, der nicht nur durch seine packende Handlung und lebendigen Charaktere besticht, sondern auch durch seine tiefgründige Auseinandersetzung mit sozialen und politischen Themen.
Die Geschichte spielt im Paris des 15. Jahrhunderts und dreht sich um die tragische Figur des Quasimodo, des missgestalteten Glöckners der Kathedrale Notre-Dame, und seine unerwiderte Liebe zur schönen Zigeunerin Esmeralda. Hugo zeichnet ein eindrucksvolles Bild der mittelalterlichen Gesellschaft und ihrer Hierarchien, wobei er die Konflikte und Spannungen zwischen verschiedenen sozialen Schichten meisterhaft einfängt.
Ein zentrales Thema des Romans ist die Macht und die Rolle der Kirche in der Gesellschaft. Die Kathedrale Notre-Dame selbst wird zu einem Symbol für die Unveränderlichkeit und die erdrückende Präsenz der Institutionen. Hugo kritisiert die Heuchelei und die Korruption innerhalb der Kirche und stellt die Frage nach der wahren Bedeutung von Glaube und Moral.
Ein weiteres wichtiges Motiv ist die Schönheit und das Hässliche. Quasimodo, äußerlich entstellt, besitzt eine innere Schönheit und Reinheit, während viele der äußerlich schönen Charaktere moralisch verdorben sind. Diese Gegenüberstellung dient als Kritik an oberflächlichen Werturteilen und betont die Bedeutung innerer Werte.
Hugos Schreibstil ist reich an bildhaften Beschreibungen und poetischen Passagen. Seine detaillierten Darstellungen von Paris und der Kathedrale Notre-Dame schaffen eine lebendige und atmosphärische Kulisse, die den Leser in die Welt des Mittelalters eintauchen lässt. Die Struktur des Romans, mit seinen wechselnden Perspektiven und komplexen Handlungssträngen, fordert den Leser heraus und hält die Spannung bis zum Schluss aufrecht.