Philomena hat mich sofort begeistert: ein mutiges, schlaues Straßenmädchen, das im Wien der 1920er Jahre ihren Platz sucht und dabei in einen spannenden Mordfall verwickelt wird. Als Sidonie, die Adoptivtochter einer Baronin, unter Verdacht gerät, glaubt Philomena nicht an deren Schuld und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei stößt sie auf Intrigen, Geheimnisse und landet sogar in einer Heilanstalt.
Die Hauptfigur ist absolut sympathisch: witzig, neugierig und mit einem großen Herz für ihre Freunde und ihren Hund Kaiser Franz. Besonders gefallen hat mir, wie sie trotz aller Gefahren ihren eigenen Weg geht. Manche Nebenfiguren bleiben zwar eher im Hintergrund, doch Philomena trägt die Geschichte locker alleine.
Der Schreibstil ist flüssig, die Kapitel kurz, und durch den Dialekt wirkt alles sehr authentisch manchmal etwas ungewohnt, aber das passt wunderbar zur Atmosphäre. Ich mochte besonders, wie lebendig Wien beschrieben wird; man hat beim Lesen fast das Gefühl, selbst durch die Straßen der Stadt zu laufen. Auch die Mischung aus Spannung und kleinen humorvollen Szenen sorgt dafür, dass die Geschichte nie zu düster wirkt.
Für mich war das Buch spannend, charmant und kurzweilig, auch wenn es noch Luft nach oben gibt, um Philomena noch besser kennenzulernen. Ich könnte mir vorstellen, dass gerade jüngere Leser*innen viel Freude an der cleveren Ermittlerin haben, weil sie so bodenständig und mutig wirkt. Und ich selbst bin neugierig, wie sich ihre Abenteuer in den nächsten Bänden weiterentwickeln werden.
Fazit: Ein toller Reihenauftakt, der Spaß macht und Lust auf mehr weckt. Besonders empfehlenswert für jugendliche Leser*innen, die historische Krimis mögen.