Imitten der Ruinen von Eimsbüttel findet sich eine ungewöhnliche Notgemeinschaft im Keller der ehemaligen Schauspielerin Friede Wahrlich.
Im Mittelpunkt steht die ehemalige Schauspielerin Friede Wahrlich, die ihren Keller zur Notunterkunft macht. Dort treffen zwei jugendliche Waisen aufeinander: die junge Gisela und der 16-jährige Gert, beide entwurzelt und traumatisiert. Zusammen mit Friede und ihrer Garderobiere Marta bilden sie eine unwahrscheinliche Notgemeinschaft.
Carmen Korn schildert meisterhaft, wie diese Gruppe von Fremden in der totalen Zerstörung eine Art Ersatzfamilie gründet. Die täglichen Kämpfe um Holz, Essen und Wohnraum sind realistisch dargestellt, doch die wahre Stärke des Buches liegt in der Menschlichkeit, die in dieser Extremsituation erblüht. Es ist die Geschichte von kleinen Siegen, leisen Freuden und der unglaublichen Fähigkeit, nach vorne zu blicken, selbst wenn die Vergangenheit schwer wiegt.
Der Stil ist typisch Korn: klar, flüssig und frei von unnötiger Sentimentalität. Sie schafft es, die Härten der Nachkriegszeit greifbar zu machen, ohne den Leser zu erdrücken. Die Charaktere sind liebevoll und authentisch gezeichnet; man fühlt sich sofort als Teil dieser Keller-Gemeinschaft.
"In den Scherben das Licht" ist ein emotionaler, hoffnungsvoller und tief menschlicher Roman, der das Herz wärmt. Er erinnert uns daran, dass wahre Familie oft dort entsteht, wo Menschen einander Halt geben, und dass selbst im tiefsten Winter das Licht eines neuen Anfangs wartet. Ein wunderschönes Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen möchte!