Das Buch verspricht, Peggy Guggenheims Geschichte abseits aller Klischees zu erzählen. Da ich ihre Lebensgeschichte nun vor allem aus diesem Buch kenne, kann ich das zwar nicht abschließend beurteilen, doch hatte auf jeden Fall den Eindruck, dass neutral ihr Wirken in der Kunstförderung und -bewahrung, aber auch ihre schwierigen Seiten aufgezeigt hat.
Die jeweiligen Kapitel sind kurz gehalten, und erzählen jeweils einen Abschnitt aus ihrem Leben, sodass man gut mitkommt und wenn man - wie ich - Sachbücher eher Stück für Stück liest, passende Sinneinheiten findet. Darüber hinaus gibt es viele Bilder, die dem Leser Peggy und andere Protagonisten ihres Lebens näher bringen. Durch die vielen Literaturverweise fällt es auch leicht, tiefer einzusteigen.
Einziger Kritikpunkt: Es wird hier sehr viel mit Namen um sich geworfen. Natürlich ist es interessant zu sehen, mit wem Peggy Guggenheim Kontakt hatte, aber bei 5 verschiedenen Namen in einem Abschnitt fiel es mir manchmal schwer, noch zu folgen. Hier wäre vielleicht weniger manchmal mehr gewesen. Eine Hilfestellung ist aber das umfassende Personenregister am Ende des Buches.
Insgesamt ein wunderbares Sachbuch für alle, die sich für Kunstgeschichte, aber auch feministische Geschichte interessieren, da Peggy sich nicht nur vor allem auch für die Förderung von Künstlerinnen einsetzte und mit vielen Sammlerinnen Kontakt pflegte, sondern sich leider auch im Laufe ihres Lebens immer wieder mit sexistischen Aussagen auseinandersetzen musste. Auch ihr Leben wurde im Nachhinein vor allem aus dem Blickwinkel männlicher Biografen bewertet, weshalb dieses Buch eine Bereicherung in den Werken über ihr Leben darstellt.