In Drachenfunke von Annika Neuhaus verirrt sich Elara bei einem ihrer Streifzüge durch London und stiehlt ausgerechnet bei Aiden, einem Eismagier der Gilde. Aus diesem verhängnisvollen Diebstahl wird jedoch mehr als nur ein Zwischenfall. Aiden entdeckt, dass in Elara ein Magiefunke wohnt, etwas, das normalerweise nur denjenigen vorbehalten ist, die es sich brutal erkämpft haben. Für Elara ist das doppelt gefährlich, denn Drachenjäger stehen bereit, sie auszubilden, und die Spannungen zwischen Eismagiern und Drachenjägern knistern auf jeder Seite.
Elara zeigt sich als starke Persönlickeit, kämpft jedoch mit Vorurteilen und mit ihrer Vergangenheit, während Aiden durch seine Entdeckung gezwungen wird, seine Loyalitäten zu hinterfragen. Die Dynamik zwischen ihnen ist rau, emotional und voller Konflikte, nicht selten knistert es zwischen Hass und Anziehung. Die Geschichte baut dabei langsam Spannung auf und wechselt zwischen zwischen Feuer und Eis. Dabei überrascht sie auch immer wieder mit ihrer Tiefe, wenn Elara ihrer Angst und Identität ins Auge sehen muss. Das Setting ist gelungen, London als urbaner Hintergrund, die Magiergilde, Drachenjäger sowie der Mythos um Drachen und Magie sind stimmungsvoll und lebendig beschrieben. Besonders der Magiefunke und die Idee, dass er ein Unrecht symbolisiert, geben der Geschichte eine moralische Dimension. Einige Wendungen wirken etwas vorhersehbar, und der Plot bleibt in Teilen berechenbar, was die Überraschung etwas mindert. Aber nicht stark genug, um den Lesespaß zu trüben. Das Tempo zieht gegen Ende stark an, sodass das Buch zu einem guten Abschluss kommt.
Drachenfunke ist eine spannende, romantische Fantasyreise, die Magie, Gefahr und eine Prise Feindschaft zu einer ganz eigenen Mischung verbindet.