Die Psychosen der Künstlichen Intelligenz - so nennen wir augenzwinkernd jene Momente, in denen KI-Systeme nicht logisch, sondern eher. . . naja, "kreativ" reagieren. Ursache sind meist schiefe Daten: unvollständig, fehlerhaft oder voller Vorurteile. Und schon halluziniert die Maschine fröhlich drauflos. Manchmal verstärkt sie alte Klischees: Bewerbungen werden nach Namen sortiert, Kredite nach Hautfarbe vergeben, und das Strafjustizsystem bekommt plötzlich eine digitale Glaskugel. Nicht wirklich das, was wir unter Fortschritt verstehen. Manchmal wird es aber auch richtig gefährlich: ein Auto, das eine Fußgängerin für eine Plastiktüte hält, oder ein Diagnosesystem, das den Blinddarm mit dem Mittagssandwich verwechselt. Um solche KI-Launen im Zaum zu halten, braucht es kluge Köpfe aus vielen Disziplinen. Forscher tüfteln an Algorithmen, die Fehlverhalten erkennen, Überwachungssysteme analysieren die Leistung in Echtzeit - kurzum: eine Art digitale Psychiatrie für Maschinen. Carl Whittaker hat dazu bereits das Grundlagenwerk Die Psychologie der Künstlichen Intelligenz (Bremen University Press, 2023) vorgelegt. Dieses Buch liefert nun die passenden Fallgeschichten für alle, die wissen wollen, warum auch KIs manchmal dringend "therapiert" werden müssten.