Die von Klimawandel und KI (KKI) befeuerten Polykrisen der Gegenwart lassen sich nur als zusammenhängende begreifen. Sie bedürfen jenseits von posthumanistischem Animismus und technodeterministischer Hybris einer radikal neuen, planetarischen, nonkopernikanischen, unmoralischen Ethik: als Werkzeug zur Hervorbringung der nächsten evolutionären Transformation.
Eine Ethik,
die nach dem guten und richtigen Leben fragt, statt nach dem Guten und Wahren per se;
die als Transitionstechnik die grassierende Hypermoralisierung überwindet;
die das Fundament klassischer Morallehren sprengt durch grundlegende Reziprozität zwischen Akteuren, Rechten und Pflichten;
die dem Ineinander von biographischer und planetarischer Tiefenzeit gerecht wird;
die Kants vier Grundfragen der Philosophie fortschreibt:
»Was kann ich wissen? « Was lernen wir vom Wissen anderer Intelligenzen?
»Was soll ich tun? « Wie handeln wir gemeinsam und mit wem?
»Was darf ich hoffen? « Wie antizipieren wir?
»Was ist der Mensch? « Was ist Leben?
Inhaltsverzeichnis
1. Axiom
2. Lebensnaturphilosophie
2. 1 Was ist Leben?
2. 2 Nach Darwin
2. 3 Evolutionäre Schlüsselinnovationen
2. 4 Die (vor)letzte sozio-kulturelle Transition
3. Evolutionäre Ethik zukunftsgerichtet
3. 1 Zwei entgegengesetzte Evolutionsmoralen
3. 2 Moral als evolutionäre Erfindung
3. 3 Demoralisierung
3. 4 Ethik als Selbstkonstitution
4. Veraltete moralphilosophische Dichotomien
4. 1 Verstand vs. Gefühl oder Pflicht vs. common sense
4. 2 Naturwissenschaftliche Aufhebung
4. 3 Emotionale Kalkulationen und zukünftige Gefühle
5. (Dis-)Kontinuitäten von Intelligenz
5. 1 Doppelte Öffnung des Menschen
5. 2 Alle Intelligenz kollektiv
5. 3 Kontexttransformation
6. Verunendlichung von Ethik
6. 1 Biosemiotische Differenzierungen
6. 2 Semioethik
6. 3 Unendliche Ausweitung von Rechten und Pflichten
7. Fortführung komplexen Lebens
7. 1 Neue kategorische Imperative
7. 2 Eine weitere evolutionäre Transition
7. 3 Was ist ein planetarischer Imperativ?
7. 4 Planetarische Ethik
8. Zeitgeben in planetarischem Maßstab
8. 1 Planetarische Zeit als technobiologische Subjektivierungsform
8. 2 Drei Biologische Tiefenzeiten
8. 3 Zeitgeben
8. 4 Planetarisch Leben
9. Endlich