Cover & Klappentext
Das Cover ist zu düster, um wirklich aufzufallen. Ja, die Darstellung und Farben passen gut zur Story, treffen aber nicht meinen Geschmack.
Dafür konnte der Klappentext bei mir punkten.
Meinung
Thilda wird gegen ihren Willen auf das Bearbind Lyceum geschickt, ein Internat, das ihre verhasste Stiefmutter einst besuchte. Anstatt dort willkommen geheißen zu werden, schlagen ihr nur Abneigung und Hass entgegen. Zudem erinnert der Ort an eine antiquierte Benimmschule, die sich zudem mit Hexerei beschäftigt. Und als wäre das alles nicht genug, offenbart sich Thilda ihr Schutzgeist, ein Dämon, der ihr schon seit Jahren hilfreich zur Seite steht.
Recht schnell erschließt sich Thilda, woher das ablehnende Verhalten aller Anwesenden kommt, doch ist sie wirklich so allein, wie sie zu sein glaubt?
Aus der Sicht von Thilda wird man durch das Geschehen geführt und findet sich auch recht schnell zurecht.
Der Anfang erinnert an Aschenputtel, was sich aber schnell verflüchtigt, als Thilda auf das Internat kommt, das stark überholt wirkt. Die Methoden dort sind teilweise brutal, sodass mein Mitleid mit Thilda überwog, obwohl ich Schwierigkeiten hatte, mit ihr warm zu werden. Mit ihren sechzehn Jahren ist sie ganz klar ein Teenager. Also ist es dem Autor beziehungsweise der Autorin überlassen, wie sie angelegt wird. Hier findet sich noch viel Naivität und Ängstlichkeit. Das ist nicht weiter schlimm, wenn ihre Veränderung, die unter diesen Umständen definitiv vonstattengeht, auch übertragen wird. Das ging bei mir etwas unter, wenn man bedenkt, wie wütend Thilda teilweise war. Und gerade in dem Alter regt sich vielleicht auch Trotz, ohne an die Konsequenzen zu denken.
Den Schreibstil würde ich als solide bezeichnen. Er ist recht einfach gehalten, aber durchaus flüssig. Nur neigt die Autorin zu einigen Ausschweifungen, was diverse Längen begünstigte. Dazu kommt das eher gemächliche Tempo, was sich durch die gesamte Story zog. Natürlich finden sich auch Höhepunkte, die aber schnell abgehandelt wurden. In meinen Augen zu schnell. Andernfalls hätte das Spannungslevel erhöht werden können.
Überzeugt haben mich ein paar Nebencharaktere, sogar beeindruckt. Deshalb konnte ich über ein paar Ungenauigkeiten hinwegsehen.
Das Ende wiederum war für mich etwas zu abrupt und unbefriedigend, wenn auch verständlich.
Fazit
Trotz der erwähnten Punkte, unterhält die Geschichte durchaus. Aufgrund der Einzel-Sichtweise verbindet man sich stärker mit der Hauptprotagonistin und versteht ihre Handlungsweise. Ab dem Zeitpunkt, als die übernatürlich Faktoren ins Spiel kamen, tauchte ich tiefer in die Geschichte ein und fieberte mit Thilda mit.
Ich vergebe drei von fünf Sternen und eine Leseempfehlung.