Alles beginnt gut: Emmanuel Carrère erfreut sich eines gelungenen Lebens und plant ein feinsinniges, heiteres Büchlein über Yoga, in dem er seine Erkenntnisse über die »inneren Kampfkünste« darlegen will. Bei seinen Recherchen in einem Meditationszentrum läuft noch alles bestens, doch dann wird er eingeholt: vom Tod eines Freundes beim Anschlag auf Charlie Hebdo, von unkontrollierbarer Leidenschaft, Trennung und Verzweiflung. Sein Leben kippt, eine bipolare Störung wird diagnostiziert, und Carrère verbringt vier quälende Monate in der Psychiatrie, wo er seinen Geist mit Gedichten an die Leine zu legen sucht. Wieder entlassen, lernt er auf Leros in minderjährigen Geflüchteten ganz anders Haltlose kennen, findet aber auch Trost in Musik und Gesprächen, am Ende auch Licht.
Yoga ist die Erzählung vom mal beherrschten, mal entfesselten Schwanken zwischen den Gegensätzen. In einer schonungslosen Selbstanalyse zwischen Autobiografie, Essay, Chronik und Roman gelingt Carrère der Zugang zu einer tieferen Wahrheit: was es heißt, ein in den Wahnsinn der heutigen Welt geworfener Mensch zu sein.
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