Angst, Proteste, das Gefühl einer Welt am Abgrund - für viele war die Pershing-Rakete mehr als nur ein Stück Militärtechnik. Sie war das greifbare Symbol einer globalen Bedrohung.
Mitten im Herzen Deutschlands standen sie: Hochgerüstete Träger atomarer Sprengköpfe, bereit zur Abschreckung - und potenziell zur Auslöschung. Dieses Buch erzählt die Geschichte der Pershing-Raketen nicht nur als technisches Kapitel des Kalten Krieges, sondern als Teil einer kollektiven Erinnerung.
Es beginnt mit der »Operation Paperclip« nach dem Zweiten Weltkrieg, als deutsche Raketenforscher in die USA geholt wurden. Von dort spannt sich der Bogen über die Entwicklung der Pershing-Systeme bis zur umstrittenen Stationierung auf deutschem Boden in den 1980er-Jahren - einer Zeit, in der hunderttausende Menschen auf die Straße gingen, um gegen die atomare Bedrohung zu protestieren.
Die Pershing war mehr als eine Rakete - sie wurde zum Auslöser gesellschaftlicher Spannungen, Symbol politischer Ohnmacht und zugleich Katalysator für Veränderung. Der INF-Vertrag, der ihre Vernichtung besiegelte, markierte ein seltenes Kapitel echter Abrüstung und Hoffnung.