Zwischen Kulturrevolution und TV-Inszenierung
Ein frischer Blick auf die 68er in Deutschland
Interview mit Rainer Langhans
Die Studentenbewegung - politisch gescheitert, erfolgreich aber in der Entwicklung neuer Lebensstile? Die 68er polarisieren noch heute. Lange Haare, bunte Kleidung, das Sitzen auf dem Boden, eineMischung aus Wissenschaftsjargon und Vulgärsprache und die Bereitschaft, alles auszudiskutieren, verdichteten sich zu einem neuen Lebensstil, dessen Träger sich nicht mehr an den traditionellen literarischen, musikalischen und ikonographischen Kanons orientierten. Doch was wäre die 68er-Bewegung ohne die Medien? Kulturrevolution und Medienevolution gingen Hand in Hand: Rudi Dutschke, die Kommune I, Che Guevara oder Mao wurden von den Medien neben Rockstars wie den Rolling Stones oder Jimi Hendrix zu Ikonen einer jugendlichen Protestkultur gemacht. War die Studentenbewegung mehr als eine Ereignisinszenierung im Medienformat? Entlang der Stichworte Happening, Sit-in, Diskussionsfieber, Protestinszenierungen u. a. vermittelt das Handbuch einen neuen Blick auf eine politische Bewegung, die die Jahrzehnte danach vor allem kulturell entscheidend verändert und geprägt hat.