Ernteopfer ist der Auftakt der Pfalz-Krimireihe mit Kriminalhauptkommissar Reiner Palzki. Der 45-jährige lebt von Frau und Kindern getrennt und ist das, was Frau schlechthin als wandelndes Chaos auf zwei Beinen im Haushalt bezeichnen würde.
Er ernährt sich von Fastfood und schafft es, selbst die Pizza in der Mikrowelle explodieren zu lassen.
Sein erster Fall hat es in sich. Ein polnischer Erntehelfer wird mit eingeschlagenem Schädel tot aufgefunden. Verdächtig ist Gemüsegroßhändler S. R. Siegfried - ein sehr zwielichtiger Geschäftsmann. Als jedoch im Wildschweingehege eines Tierparks ein zweiter Toter gefunden wird, müssen Palzki und sein Team recht schnell feststellen, dass die beiden Morde zusammenhängen und es weit mehr als nur einen Verdächtigen gibt.
Der Schreibstil von Harald Schneider hat mich sehr positiv überrascht. Es ist ihm gelungen, einen spannenden Krimi mit einer gehörigen Portion Humor zu vermischen, ohne dass die Spannung darunter leidet. Sein Protagonist ist beruflich ein Ass, kommt aber in seinem Privatleben manchmal so unbeholfen daher, dass man ihn einfach mögen muss.
Der Autor serviert dem Leser viele Figuren, aber es wird zu keiner Zeit undurchsichtig oder verwirrend. Praktischerweise ist am Ende des Buches noch ein Personenverzeichnis. Die Auflösung des Falles ist nicht vorhersehbar. Das Schlusswort des Autors bezüglich der frei erfundenen Figuren hat mich das Buch mit einem Lächeln schließen lassen.