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Produktbild: Winter im Sommer - Frühling im Herbst | Joachim Gauck
Produktbild: Winter im Sommer - Frühling im Herbst | Joachim Gauck

Winter im Sommer - Frühling im Herbst

Erinnerungen

(3 Bewertungen)15
Buch (gebunden)
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Der politische und sehr persönliche Rückblick eines friedlichen Revolutionärs

Eine Schlüsselfigur der jüngsten deutschen Geschichte erinnert sich: Joachim Gauck, engagierter Systemgegner in der friedlichen Revolution der DDR und herausragender Protagonist im Prozess der Wiedervereinigung als erster Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen.

Joachim Gauck verlebte seine Kindheit in einem Dorf an der Ostseeküste. Später studierte er Theologie in Rostock und fand seinen Weg in die Kirche in Mecklenburg. Distanz zum DDR-System prägte seine Tätigkeit von Anfang an. Wie selbstverständlich wurde er Teil einer kritischen Bewegung und schließlich zu einer Symbolfigur im Umbruch von 1989. Nach dem Mauerfall übernahm Gauck politische Verantwortung, er wurde Abgeordneter im ersten freien Parlament der DDR und erster Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen. Der Kampf gegen das Vergessen und Verdrängen blieb als Redner und Kommentator sein großes Thema, auch als er nach zehn Jahren aus dem Amt ausschied.

Zu seinem 70. Geburtstag hat Joachim Gauck seine Erinnerungen aufgeschrieben. Ihm ist ein gleichermaßen politisches wie emotional berührendes Buch gelungen, in dem er in klaren Bildern die traumatisierende Erfahrung der Unfreiheit und das beglückende Erlebnis der Freiheit nachzeichnet und den schwierigen Übergang von erzwungener Ohnmacht zu einem selbstbestimmten Leben beschreibt.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
12. Oktober 2009
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
344
Autor/Autorin
Joachim Gauck
Illustrationen
schwarz-weiss Illustrationen
Weitere Beteiligte
Helga Hirsch
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Abbildungen
schwarz-weiss Illustrationen
Gewicht
524 g
Größe (L/B/H)
142/217/41 mm
ISBN
9783886809356

Portrait

Joachim Gauck

Joachim Gauck, geboren am 24. Januar 1940 in Rostock, war von 1990 bis 2000 Bundesbeauftragter für die Unterlagen der Staatssicherheit. Seit 2003 ist er Vorsitzender des Vereins »Gegen Vergessen - Für Demokratie«. Er lebt in Berlin.

Pressestimmen

»Nicht nur gut geschrieben, sondern auch von eindringlicher Reflexionskraft. « Neue Zürcher Zeitung, 03. 06. 10

»Aus der Vielzahl der Neuerscheinungen zur friedlichen Revolution ragen Joachim Gaucks glänzend formulierte und das Vergessen des SED-Unrechts beklagende Erinnerungen heraus. « Rainer Blasius, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Seine Haltung machte Joachim Gauck zu einer der charismatischen Figuren der Wendezeit. « Die Welt

»Wie kostbar die Freiheit ist und das nichts ohne Freiheit ist, beschreibt er in seinen Erinnerungen sehr persönlich aber immer politisch. « Deutschlandradio Kultur

»Gauck erzählt verständlich und liebt die Literatur. « Rezensöhnchen Zeitschrift für Literatur (Bamberg), Nr. 47, 02/2011

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Von Anonym am 22.06.2010
Das Buch - ich las es einen Monat vor Herrn Köhlers Rücktritt - schildert sehr eindringlich die politischen und sozialen Gegebenheiten in der DDR. Für mich als Bürgerin eines alten Bundeslandes war dies äußerst informativ und gleichzeitig über die Maßen bedrückend. Drei Dinge gefallen mir ganz besonders an dem Buch und an Herrn Gauck: erstens wie er seine Heimat beschreibt (ich muss jetzt unbedingt mal dieses Fischland sehen), zweitens wie er - trotz offensichtlich gescheiterter Ehe mit dem Thema Hansi Gauck umgeht (sie ist in seiner Dankesliste zuerst genannt) und drittens die Beschreibung Freiheit die ich meine am Ende des Buches - sie ist eines Bundespräsidenten würdig - egal wie die Wahl ausgeht.
Von Claudine Borries am 09.06.2010

Mut zur Erneuerung : eine Lebensbilanz.

Joachim Gauck, dessen Erinnerungen durch seine Kandidatur zur Wahl des Bundespräsidenten 2010 an Aktualität gewonnen haben, hat in einem spontan - unbefangenen Stil über seine Kindheit und Jugend in Mecklenburg und an der Ostsee geschrieben. 1940 geboren hat er die unmittelbaren Kriegsgeschehnisse noch hautnah mitbekommen. Naturgemäß war er zu klein, um die ungeheuren Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs zu erfassen. Er wuchs in Wustrow auf, einem zu Mecklenburg gehörenden Ort, in dem Landwirtschaft betrieben wurde und in der Großmütter und Tanten residierten. Der Vater war lange im Krieg und später in Sibirien,so dass er für den kleinen Joachim erst in seinen frühen Jungenjahren in Erscheinung trat. Sehr gefühlsbetont sind die schönen Erinnerungen an das Landleben und die Ostsee. Geschwister, Großmütter, die starke Mutter und gute Freunde lassen seine Jugend in einem heiteren und frohen Licht erscheinen. Erst das Studium und die Entwicklung in der DDR bestimmten ein Leben, das sich mit der Unfreiheit einrichten musste, ohne die Selbstbestimmung aufzugeben. Sehr gerafft beschreibt Gauck den politisch statischen Zustand in der DDR. Beruflich suchte er schon bald in Kirchenkreisen eine Heimat. Als seine zwei erwachsenen Söhne mit ihren Frauen und Kindern 1987 nach langem Kampf um die Ausreise die DDR verließen, ging ihm und seiner Frau und auch den Söhnen die Trennung sehr nah. Wenn man diese Zeilen liest, kann man ermessen, wie tragisch die Grenze der beiden deutschen Staaten Familien zerrissen und liebevolle Bindungen gewaltsam unterbrochen hat. In seinen Erinnerungen legt Joachim Gauck beredt Zeugnis ab von seinem Werdegang in der Kirche, seinen politischen Überzeugungen, in denen er unbeugsam blieb und der Bürgerrechtsbewegung in der DDR, die zuletzt in die Freiheit führte. Über tragische Szenen weiß er zu berichten, so weit sie die Eröffnung der Stasiunterlagen betrafen. Gauck ist lange Jahre Beauftragter für die Stasiunterlagen gewesen und war stets und ständig um Aufklärung bemüht. Der Titel zeigt eine Verkehrung der Welt, in der im Sommer Winter herrscht und im Herbst der Frühling lacht : auch so kann man die Geschehnisse einer politischen Wende deuten, denn in den Herzen der Menschen sieht es oft anders aus, als die Jahreszeit uns glauben machen will! Gaucks Buch ist eine Ermutigung, sich dem Terror und der Infamie politischer Willkür nicht zu beugen, sondern der eigenen moralischen Überzeugung zu folgen, so schwer das auch sein mag. Diese Botschaft könnte fürderhin auch weiteren Generationen dienen: ein wenig von der Aufbruchstimmung und dem Mut zum Anpacken, der Tatkraft des Helfens und der Ermutigung zum Fortschritt ist zu jeder Zeit und gerade auch heute dienlich!