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Produktbild: Das Haus | Ilse Helbich
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Das Haus

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Die Geschichte einer Frau, die sich mit über 60, entgegen aller Vernunft und entgegen dem wohlmeinenden Freundesrat, einen 'Herzenswunsch' erfüllt: Sie kauft ein altes Haus.
Ilse Helbich erzählt in ihrem autobiographisch gefärbten Text Das Haus die Geschichte einer Frau, die sich mit über 60, entgegen aller Vernunft und entgegen dem wohlmeinenden Freundesrat, einen 'Herzenswunsch' erfüllt: Sie kauft ein altes Haus. Es ist beinahe Liebe auf den ersten Blick - und das, obwohl das Haus in einem Dorf und in einer Gegend liegt, in die sie eigentlich nicht ziehen wollte. Mehr noch: Es ist baufällig und feucht, und für sie das Schlimmste: Es ist durch lieblose Umbauten und pragmatische Modernisierungen über Generationen komplett verunstaltet. Und doch kauft sie dieses 'verletzte' Haus mit seinem 'verwilderten' Garten. Diese Worte sagen viel über die Autorin und ihre Prosa: Ilse Helbich beschreibt Haus und Garten als geschundene Kreaturen, denen sie ihre ursprüngliche Form und Würde zurückgeben will. Zunächst mit Taten und später, indem sie dieses Buch schreibt, mit Worten. Dabei ist viel vom 'Hineinwachsen', 'Herausschälen', 'Entfalten' die Rede. Der Bericht vom allmählichen Entstehen des Hauses, von den behutsamen Annäherungen an einzelne Nachbarn, ja auch die gemeinsam erlebte Flutkatastrophe, die die Fundamente des neuen Heims buchstäblich zu unterspülen droht, ist in seiner geradlinigen Schmucklosigkeit von ungeheurer Spannung. Und erreicht dort, wo die wortlose Einsamkeit, die sich gnadenlos verringernde Zukunft im Genuss der Natur und des Augenblicks sichtbar werden, eine weit über das Erzählte hinausgehende Bedeutung. Ilse Helbich, die erst mit 80 ihren ersten Roman publizierte, besitzt ein ganz außergewöhnliches Talent, das Wesentliche zu formulieren, einen fast buddhistischen Sinn für Konzentration und Leere.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
13. November 2023
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
140
Autor/Autorin
Ilse Helbich
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
146 g
Größe (L/B/H)
123/172/11 mm
ISBN
9783854207627

Portrait

Ilse Helbich

Ilse Helbich, geboren 1923 in Wien, studierte Germanistik, arbeitete publizistisch u. a. zur Biografie Ludwig Wittgensteins und schrieb zahlreiche Radio-Collagen und in den 70er Jahren Kolumnen in der Presse. Lebt seit 1985 im Kamptal und in Wien.

Helbich begann 1989 Prosa zu schreiben; ihr erster Roman, "Schwalbenschrift", erschien 2003, es folgten 2004 die Erzählung "Die alten Tage" und 2007 "Iststand. Sieben Erzählungen aus dem späten Leben".

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Von Winfried Stanzick am 23.11.2009

Der poetische Bericht über den Versuch eines Heimischwerdens

Erst 1989 hat die 1923 geborene österreichische Autorin Ilse Helbich begonnen, erste Prosastücke zu schreiben. Später ist sie mit Romanen und Erzählungen einem kleinen Publikum vor allem in der Alpenrepublik bekannt geworden. Nun, hochbetagt, legt sie unter dem Titel "Das Haus" ein stark autobiographisch geprägtes kleines Buch vor, in dem sie von einer Frau erzählt und ihren Erfahrungen im letzten Teil ihres Lebens. Mitte sechzig ist diese namenlose Frau, als sie nach dem Tod der beiden Eltern eine nicht unbeträchtliche Erbschaft antritt. Selbst ist sie eher kränklich, doch auf einer Reise durch die wunderbare Wachau beginnt sie plötzlich einen Traum zu träumen, den viele Städter schon geträumt, den die Wenigsten allerdings wirklich wahr gemacht haben. Die Rede ist von einem Haus auf dem Land, und vom endlichen und vielleicht auch endgültigen Ankommen in so etwas wie einem Zuhause. Ein ziemlich heruntergekommenes Anwesen am Fuß des Manhartsberges hat die Frau sich ausgesucht; dieses Haus soll ihr ersehntes Refugium für ihre letzte Lebenszeit werden. Viele praktische Dinge sind zu klären und zu erledigen, etwa wie das abgewohnte Haus renoviert und in einen bewohnbaren und gemütlichen Zustand versetzt werden kann. Ohne die Unterstützung von Einheimischen geht gar nichts. Sie freundet sich mit ihnen an, und steigt im Laufe der Zeit immer weiter in die Vergangenheit des Dorfes hinein. Sie wird mit jedem Jahr mehr zu einem Teil des Dorfes mit all seinen Festen und Gebräuchen, und wenn sie geglaubt hatte, das Haus würde zu einem trauten Rückzugsort für sie allein, so sieht sie sich zunehmend darin getäuscht... Das Buch ist ein leidenschaftliches Plädoyer für eine Rückkehr zu alten Werten der Beständigkeit, Häuslichkeit und vor allen Dingen der Innerlichkeit. Und es ist ein philosophisches Dokument für die Erfahrung, dass wir in diesem Leben eigentlich "unbehaust" sind. Denn kaum hat sie sich nach einigen Jahren in ihrem Haus eingelebt, da beginnen schon Gedanken hochzusteigen vom Abschiednehmen und vom Tod, und davon, dass vielleicht ihre Nachkommen dieses Haus einmal mit Leben erfüllen werden. "Das Haus" ist nicht nur der poetische Bericht über den gelungenen und doch begrenzten Versuch eines Heimischwerdens, sondern auch eine Ermutigung für alle Menschen, diese Suche nach einem solchen Ort in ihrem Leben, der immer auch ein existenzieller Ort ist, nicht aufzugeben. Es muss nicht für jeden bedeuten, ein altes Haus zu renovieren. Sein eigenes Leben in Ordnung zu bringen, es wohnlich zu machen und menschlich, reicht in der Regel schon aus.