Zum ersten Mal sah ich Rupert Schwinger an einem schwülen Julitag. Die Sonne stand hoch am Himmel, und die Luft flimmerte über dem kleinen See. Der blonde Junge schlüpfte aus seinem Hemd und legte es über einen umgestürzten Baumstamm. Dann setzte er sich auf den Boden, öffnete die Schultasche, um ein belegtes Brot daraus hervorzuholen, und begann mit herzhaftem Appetit zu essen.
Rupert war nicht älter als vierzehn Jahre, aber für sein Alter überraschend groß und kräftig. Als er das Brot verspeist hatte, bückte er sich und holte unter dem Baum eine Angelrute hervor. Aus der Hosentasche zog er eine Blechbüchse und öffnete sie. Ein halbes Dutzend dicker Würmer krümmten sich darin. Er packte einen von ihnen und spießte ihn auf den Angelhaken. Dann stand er auf, warf die Angel aus und pfiff vergnügt vor sich hin.
Als er meine Schritte hörte, wandte er den Kopf und kniff die Augen zusammen. Interessiert ließ er seinen Blick über mein pechschwarzes Haar streifen, das mir in langen Strähnen lose über die knochigen Schultern fiel.
Das Haus Zamis 125
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»Scht, Schwesterlein. Du wirst sehen - es wird dir gefallen. Die alte Lintschi hat mir gesagt, was ich machen muss, damit es einem Mädel gefällt. Glaub mir, ich hab sehr geschickte Finger. « Etwas berührte Florentina. Kaltes Fleisch. Eine Hand, die über ihre Knie glitt und den Rock hochschob, immer weiter, über ihre Schenkel glitt, sie da und dort kniff und dann wieder streichelte. Er streichelte sie an jener Stelle, die Mama immer Brunzbuschn nannte. Mama . . . warum schützte sie Florentina nicht? Sollte sie nach ihr rufen? »Hier unten kann dich niemand hören, Schwesterlein«, sagte Hansi, als hätte er ihre Gedanken erraten. »Es interessiert sich auch niemand für dich. Nur ich bin für dich da. Ich, ganz allein . . . «



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