Die Geburt eines Kindes stellt eine Vielzahl von Anforderungen an die Frauen - Erschöpfung, Stillen, Schlaflosigkeit, Wiederherstellung der normalen Körperfigur, Verringerung des Geschlechtstriebes und Wegfall sozialer Beziehungen. Betrachtet man diese innerhalb nur kurzer Zeit stattfindenden biologischen, sozialen und emotionalen Veränderungen, ist es nicht verwunderlich, dass es in der Zeitspanne von der Geburt bis zur Rückbildung aller Schwangerschaftsveränderungen eine Reihe verschiedener psychiatrischer Störungen auftreten können. Die postpartale Depression oder Wochenbettdepression ist ein recht unerwartetes Ereignis, die in einem Lebensabschnitt auftritt, von dem allgemein angenommen wird, dass sich Frauen freuen und glücklich fühlen. Postpartale Depressionen sind Depressionen, die nach der Geburt eines Kindes entstehen und bei 10 bis 20 Prozent der Frauen auftreten. Postpartale Störungen haben in der deutschen Psychologie und Medizin bis heute noch zu wenig Beachtung gefunden, werden nach wie vor unterschätzt, selten diagnostiziert und ursachenadäquat behandelt. Solange unsere Gesellschaft das Thema mütterliche Depression jedoch negiert, können die betroffenen Frauen keine wirkungsvolle Hilfe und Unterstützung erfahren. Mit diesem Buch soll die postpartale Depression weiter aus ihrem Schattendasein herausgeholt und die Problematik depressiver Mütter aufgezeigt werden. Dafür habe ich auch das Gespräch mit betroffenen Frauen gesucht.
Inhaltsverzeichnis
1;Vorwort;3 2;Inhaltsverzeichnis;4 3;Abbildungsverzeichnis/Tabellenverzeichnis;6 4;Abkürzungsverzeichnis;7 5;1. Einleitung;8 6;2. Allgemeine Überlegungen zur Depression;10 6.1;2.1 Die Depression;10 6.2;2.2 Nosologische Einordnung depressiver Krankheitsbilder;12 6.3;2.3 Übersicht der depressiven Störungen nach ICD-10 bzw. DSM-IV;14 6.4;2.4 Gesamtheit der Faktoren, die zur Depression führen;17 6.5;2.5 Entstehung depressiver Krankheitsbilder aus Perspektive der Life-Event-Forschung;17 7;3. Die Geburt eines Kindes als lebensveränderndes Ereignis und die Entstehung der Mütterlichkeit;20 7.1;3.1 Entwicklungsstufen des Bildes der Weiblichkeit nach Molinski;22 7.2;3.2 Die drei Phasen nach Stern;26 8;4. Ein Überblick: die Veränderungen des mütterlichen Organismus;31 9;5. Definition: Die Begriffe postpartal/ postnatal und pränatal;41 9.1;5.1 Störungen in der Postpartalzeit;41 9.2;5.2 Verschiedene Psychosen;45 9.3;5.3 Störungen der Mutter-Kind-Beziehung;45 9.4;5.4 Angst und Stress;46 9.5;5.5 Postpartale Depression;47 10;6. Erklärungsansätze und Befunde zu postpartalen Depressionen (Ursachen);50 10.1;6.1 Biologische oder physiologische Befunde;53 10.2;6.2 Befunde zu Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett;53 10.3;6.3 Psychosoziale Befunde;57 10.4;6.4 Entwicklungsbedingte Empfänglichkeit und Persönlichkeitsfaktoren;59 10.5;6.5 Kognitive Ansätze;60 10.6;6.6 Psychodynamische Ansätze;60 10.7;6.7 Ein multifaktorielles Modell - oder warum man von einer multifaktoriellen Verursachung spricht;61 10.8;6.8 Das Bild der guten Mutter qualitative Forschung;61 11;7. Ein Einblick in die Bindungstheorie;63 12;8. Psychische Erkrankungen und ihre Auswirkungen;75 12.1;8.1 Auswirkungen auf die Familie;75 12.2;8.2 Auswirkungen auf das Kind;75 12.3;8.3 Postpartale Depression und ihre Auswirkungen;79 13;9. Therapie psychischer Störungen;82 13.1;9.1 Mutter-Kind-Behandlung;82 13.2;9.2 Weitere Behandlungsmöglichkeiten;83 13.3;9.2.1 Psychopharmaka;84 13.4;9.2.2 Psychotherapie;87 14;10. Verbesserungsvorsch
läge für die Zukunft;93 15;11. Herangehensweise bei den Interviews mit den postpartal depressiven Frauen;96 16;12. Fallbeispiele;100 16.1;12.1 Sylvia;100 16.2;12.2 Carmen;104 16.3;12.3 Birgit;110 16.4;12.4 Bianca;115 17;13. Abschließende Interpretation der Interviews;120 18;Literaturverzeichnis;122 19;Anhang;126