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Produktbild: Die verlorene Ehre der Katharina Blum | Heinrich Böll
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Die verlorene Ehre der Katharina Blum

oder: Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann, Erzählung

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Taschenbuch
12,00 €inkl. Mwst.
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Am Vorabend von Weiberfastnacht verlässt eine junge Frau von 27 Jahren ihre Wohnung, um an einem privaten Tanzvergnügen teilzunehmen. Vier Tage später klingelt sie bei Kriminaloberkommissar Walter Moeding und gibt zu Protokoll, sie habe in ihrer Wohnung einen Journalisten erschossen.

»Ähnlichkeiten mit den Praktiken der 'Bild'-Zeitung [. . .] sind weder beabsichtigt noch zufällig, sondern unvermeidlich. « Aus dem Vorwort Bölls

Katharina Blum ist eine junge hübsche Haushälterin, die sich eine kleine Eigentumswohnung und einen Volkswagen leisten kann. Sie hat ein heiter-bescheidenes Wesen und wird, weil sie Zudringlichkeiten der Männer verabscheut, in ihrer Umgebung die »Nonne« genannt. Diese Frau verliebt sich spontan in einen jungen Mann, einen von der Polizei gesuchten radikalen Rechtsbrecher. Sie verhilft ihm zur Flucht und gerät in den Mittelpunkt der Sensationsmache einer großen Boulevardzeitung. Die Situation eskaliert, als der Journalist Werner Tötges in ihre Wohnung kommt . . .

Produktdetails

Erscheinungsdatum
01. Januar 1976
Sprache
deutsch
Auflage
61. Auflage
Seitenanzahl
145
Reihe
dtv Taschenbücher
Autor/Autorin
Heinrich Böll
Verlag/Hersteller
Produktart
kartoniert
Gewicht
161 g
Größe (L/B/H)
191/120/14 mm
ISBN
9783423011501

Portrait

Heinrich Böll

Heinrich Böll, geboren am 21. Dezember 1917 in Köln, nahm nach dem Abitur eine Lehre im Buchhandel auf, die er bald abbrach. Nach einem gerade begonnenen Studium der Germanistik und klassischen Philosophie wurde Böll 1939 zur Wehrmacht eingezogen. 1945 kehrte er aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft nach Köln zurück, wo er sein Studium wieder aufnahm und in der Schreinerei seines Bruders arbeitete. Ab 1947 publizierte er in Zeitschriften und wurde 1951 für die Satire Die schwarzen Schafe mit dem Preis der Gruppe 47 ausgezeichnet. Fortan war er als freier Schriftsteller tätig und veröffentlichte Romane, Erzählungen, Hör- und Fernsehspiele sowie Theaterstücke. Außerdem übersetzte er, gemeinsam mit seiner Frau Annemarie, englische und amerikanische Literatur (u. a. George Bernard Shaw und Jerome D. Salinger). Als Publizist und Autor führte Heinrich Böll Klage gegen die Grauen des Krieges und seine Folgen, polemisierte gegen die Restauration der Nachkriegszeit und wandte sich gegen den Klerikalismus der katholischen Kirche, aus der er 1976 austrat. In den sechziger und siebziger Jahren unterstützte er die Außerparlamentarische Opposition. 1983 protestierte er gegen die atomare Nachrüstung. Insbesondere engagierte sich Böll für verfolgte Schriftsteller im Ostblock. Der 1974 aus der UdSSR ausgewiesene Alexander Solschenizyn war zunächst Bölls Gast. Ab 1976 gab er, gemeinsam mit Günter Grass und Carola Stern, die Zeitschrift L 76. Demokratie und Sozialismus heraus. Der Verband deutscher Schriftsteller wurde 1969 von ihm mitbegründet, und er war Präsident des Internationalen PEN-Clubs (1971 bis 1974). Böll erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Georg-Büchner-Preis (1967), den Nobelpreis für Literatur (1972) und die Carl-von-Ossietzky-Medaille (1974). Heinrich Böll starb am 16. Juli 1985 in Langenbroich/Eifel. Sein gesamtes Werk liegt im Taschenbuch bei dtv vor.

Pressestimmen

Im Staccato kurzer Kapitel traf Böll die deutsche Gegenwart mitten ins Herz. Immer wieder aktuell. Rheinische Post

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Von Polar am 11.10.2008

In den Siebzigern

Literatur vermag sich einzumischen. Es gibt Bücher, die verblassen, je weiter ihr Erscheinungsdatum zurückliegt. Wer sich an die Wirkung von Heinrich Bölls Roman bei der Veröffentlichung erinnert, an den Hass, der ihm entgegenschlug, sieht sich zurzeit vergeblich nach einer deutschen Literatur um, die eine ähnliche gesellschaftliche Aussprache findet. Die Geschichte der Katherina Blum, die ins Räderwerk bundesrepublikanischer Terroristenhatz, Bombenhysterie, Presse und Politik gerät, ist sicher aus der genauen Beobachtung des deutschen Herbstes, der Paranoia geschrieben worden. Die Striche darin sind grob gezeichnet. Böll nimmt Partei, klagt an, setzt sich gegen Vorverurteilung und den Verlust von Bürgerrechten ein. Die Erzählung erscheint aus heutiger Sicht, wie ein Rückblick, eine Erinnerung. Dies spricht nicht unbedingt gegen sie. Zumal wenn man die Wucht mit einbezieht, mit der darüber diskutiert wurde, was man darf und was man nicht darf. Böll hat sicher eindrucksvollere Erzählungen, sprachlich verfeinerte Momente geschrieben, doch er war ein Autor, der sich das Recht herausnahm, über das zu schreiben, was ihm auf der Seele lag. Das sollte man immer wieder mal hervorkramen und lesen.
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