Eine Frau möchte mit Verwandtschaft ein Wochenende in einem Jagdhaus verbringen. Die Beiden gehen nochmals in Dorf und sie bleibt mit dem Hund zurück. Sie ist müde und geht früh ins Bett und wird durch den Hund geweckt. Das Haus ist aber ansonsten leer und sie ist sehr verwundert, wo die Beiden abgeblieben sind. Sie zieht sich an und läuft los und hat die unpassendsten Schuhe an. Als sie um eine Ecke biegt kommt sie nicht mehr weiter. Eine unsichtbare Wand hält sie zurück und es gibt kein durchkommen. Sie setzt sich erstmal hin und überlegt und glaubt an eine Sinnestäuschung, aber die Wand bleibt und nicht nur an dieser Stelle. Mit dem fröhlich herum hüpfenden Hund kehrt sie ins Jagdhaus zurück und muss heraus finden, dass sie hier fest sitzt. Weitere Versuche die Wand zu überwinden bleiben ohne Erfolg und irgendwie scheint das Leben auf der anderen Seite still zu stehen. Der Hund wird ihr Gefährte, ihr Freund, ihr Vertrauter und sie fängt an das Land zubewirtschaften, Vorräte zu bunkern und auch zu jagen. Eine Kuh kommt ins Haus und auch eine Katze. Beide bringen junge zur Welt und vergrößern quasi ihre Familie. Die Jahreszeiten bieten verschiedene Probleme, Schönheiten und Aufgaben und sie wächst immer mehr hinein und das Denken, das Grübeln setzt immer mehr aus und sie streicht zwar immer in einem Kalender die Tage an um den Überblick zu behalten, aber Fragen nach dem warum, wie lange und wo sind die Anderen stellt sie sich irgendwann nicht mehr und unternimmt im Sommer mit ihren Tieren einen stunden langen Marsch zu einer Sommeralm. Das Leben hat sich verändert und ihr Denken, Handeln, Fühlen, Zweifeln auch. Aber nicht alles bleibt für immer so, wie es ist. Marlen Haushofers Roman ist ein Klassiker und Weltbestseller. Es ist eins von Elke Heidenreichs Lieblingsbüchern und sie hat es wieder ins Gespräch gebracht. Es ist verstörend, aufrüttelnd, wie ein Sog und jeder hat seine persönliche Wand, seine Mauern und die versperren oft mehr, als man denkt. Kein einfaches Buch, denn die Autorin verlangt dem Leser einiges ab und gerade das ruhige, das einfach dahin gleitende ist das Tolle und man versinkt in einer ganz neuen Welt.