Der Fledermausmann ist der erste Fall von Jo Nesbøs unkonventionellem Kommissar Harry Hole aus Oslo. Darin reist Hole nach Australien, wo er gemeinsam mit einem ortsansässigen Kollegen, einem Aborigine, den Mord an einer Norwegerin aufklären soll.
Das Buch ist rezensionsmäßig ja bisher sehr gemischt bewertet worden - von 1-5 Sterne ist alles vertreten. Angeblich ist es auch das schwächste Buch des Autors bzw. der Harry Hole - Reihe.
Ob das so ist kann ich noch nicht beantworten, da dies mein erstes Buch des vielgepriesenen norwegischen Autor war. Ich lese allerdings in Kürze Harry Holes neuesten (11.) Fall ( Durst ).
Das Cover des Buches mit der Fledermaus passt gut zum Titel und auch gut zur Reihe, ist aber nicht sonderlich aussagekräftig oder auffallend.
Die Protagonisten und Orte werden sehr gut vom Autor dargestellt.
Ob es vom Autor so gewollt ist oder es hier ein Fehler von der Übersetzung war, weiß ich nicht; die Vermischung aus deutscher und englischer Sprache ist auf jeden Fall verwirrend und unnötig, denn manche Wörter kannte ich gar nicht (v.a. mitten in einem deutschen Satz) bzw. reden ja in Australien alle Englisch, dann hätte man das Buch gleich auf Englisch herausbringen sollte.
Ein weiterer Fehler, den ich am ehestem dem Übersetzer oder dem Verlag ankreiden muss ist der Name des Opfers. Meist heisst sie Inger Holter , ca. jedes 3x allerdings Inger Hoher .
Ebenso störend sind einige Tippfehler und sehr oft vergessene Satzzeichen.
Aber auch die Handlung selbst war einem Krimi nicht würdig. Natürlich war es ein Einstimmungsband und man möchte etwas über den Ermittler erfahren. In diesem Buch drehte sich allerdings die Hauptsache um Harry Hole selbst (bzw. seine Geschichte), ein weiterer großer Teil ging um Legenden und Geschichte von Australien. Dazu kamen noch einige Wissensausblicke in die Welt der Wissenschaft (z.B. Handy, Pawlow, etc.).
Der Fall an sich und die Ermittlungsarbeit nehmen nur einen geringen Teil ein.
Dies war zwar definitiv nicht mein letztes Buch des Autors - hier hoffe ich darauf, dass die anderen deutlich besser sind - dennoch kann ich dieses Buch nicht weiterempfehlen.
Fazit: Der Krimi kommt hier zu kurz, kein guter Beginn der Harry Hole-Reihe des berühmten norwegischen Autors. Keine Leseempfehlung - 2,5 Sterne.