Das magische Messer* ist die Fortsetzung von Der Goldene Kompass. Als mittlerer Band einer Trilogie ist er dabei erstaunlich eigenständig geraten. Dennoch dürften Leser, die Band 1 nicht kennen, sich mit dem Buch sehr schwer tun. Es passiert wieder sehr viel, der Roman ist extrem spannend, die Charaktere und die geschidlerte Welt (bzw: die geschilderten Welten) wissen zu faszinieren. Wir lernen neue Figuren kennen, sehen bekannte Figuren in neuem Licht und müssen uns von einem der Hauptcharaktere verabschieden. Die Religionskritik, die schon den Goldenen Kompass so einzigartig machte, ist hier noch sehr viel deutlicher formuliert. Sprachlich ist das auf sehr hohem Niveau. Jedes Wort, jeder Satz scheint wohlüberlegt und genau richtig gesetzt zu sein. Klare 5 Punkte für diese Ausnahme-Fantasy. Einziger Wermutstropfen: So gut das auch ist: Band 1 ist trotzdem noch einen kleinen Tacken besser. Der Goldene Kompass habe ich unzählige Male gelesen, um die Fortsetzung habe ich aber jahrelang einen Bogen gemacht. Wahrscheinlich, weil ich mir eines meiner Lieblingsbücher nicht verderben lassen wollte. Diese Sorge war allerdings komplett unbegründet und der abschließende Band 3 wird demnächst sicher auch noch von mir gelesen werden.