Wer einmal aus dem Blechnapf frisst

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Produktdetails
Autor/en: Hans Fallada
EAN: 9783841200761
Roman.
Familiy Sharing: Ja
23. September 2010 - epub eBook - 583 Seiten
Falladas tragikomischer Pechvogel.
Der Häftling Kufalt kann sein fünfjähriges Gefängnisleben nicht mit der Gefängniskluft abstreifen. Es bleibt an ihm haften, begleitet ihn auf Schritt und Tritt wie unsichtbar an ihn gekettet. Sein Leidensweg ins bürgerliche Dasein ist von den Vorurteilen seiner Umwelt begleitet. Es platzt die Verlobung und sein Traum von der ehrbaren Existenz. Er, der ewige Pechvogel, bleibt ein Versager für die Bürger und für die Ganoven. Erleichtert geht er zurück ins Gefängnis: Nun hat er Ruhe - er ist zu Hause.
»Nicht aus Freude am Abenteuerlichen, nicht als echte Milieuschilderung wirklicher 'Unterwelt' wird der Roman geschrieben, sondern um zu zeigen, wie der heutige Strafvollzug und die heutige Gesellschaft den einmal Gestrauchelten zu immer neuen Verbrechen zwingt. Die Strafe macht ihn untüchtig zum tätigen Leben des Bürgers, die Gesellschaft will ihn nicht in diesem tätigen Leben. Der kleine Lump Kufalt strampelt sich ab, noch in seinen schlimmsten Viechereien schimmert eine Goldader Menschentum ..., aber doch, aber doch, unentrinnbar, gegen seinen Willen, ohne seinen Willen, wird er das, was die Umwelt will, daß er es wird: ein bißchen Kot, eine Mikrobe, bösartig, die man vernichten muß.« - Hans Fallada im Exposé zum Roman (1932)
Rudolf Ditzen alias HANS FALLADA (1893 Greifswald - 1947 Berlin), zwischen 1915 und 1925 Rendant auf Rittergütern, Hofinspektor, Buchhalter, zwischen 1928 und 1931 Adressenschreiber, Annoncensammler, Verlagsangestellter, 1920 Roman-Debüt mit »Der junge Goedeschal«. Der vielfach übersetzte Roman »Kleiner Mann - was nun?« (1932) macht Fallada weltbekannt. Sein letztes Buch, »Jeder stirbt für sich allein« (1947), avancierte rund sechzig Jahre nach Erscheinen zum internationalen Bestseller. Weitere Werke u. a.: »Bauern, Bonzen und Bomben« (1931), »Wer einmal aus dem Blechnapf frißt« (1934), »Wolf unter Wölfen« (1937), »Der eiserne Gustav« (1938).
Viertes Kapitel Der Weg ins Freie (S. 174-175)
1
Das Vertrauen, das Pastor Marcetus in die Klugheit seines Schützlings gesetzt hatte, rechtfertigte Kufalt, kaum hatte der letzte Besucher Friedensheim verlassen, vollkommen. Mit einem nicht zu überbietenden Eifer half er Minna und der elegischen Frau Seidenzopf, Gardinen abzunehmen, Bilder in eine Truhe zu verstauen, Läufer einzurollen und auf den Boden zu bringen. Dann legte er mit Minna die weiße Bettwäsche schön sauber in die alten Plättbrüche, und als die beiden zum Schluß noch eilig über die Straße zum Gärtner gelaufen waren, um die entliehenen Topfpflanzen zurückzugeben, als auf dem neu gebohnerten Boden die Spur der vielen geistlichen und fürsorgerischen Gummiabsätze beseitigt war –: Da lagen die Räume wieder in jenem Zustand öder Schlichtheit, die dem Entlassenen den Übergang aus dem Gefängnis so unmerklich machte.
Dann, als gegen halb sieben Petersen und Beerboom angeprescht kamen, gab es natürlich eine hübsche kleine Auseinandersetzung mit dem Studenten wegen Fortlaufens. Aber Kufalt war nicht gesonnen, sich noch irgend etwas sagen zu lassen, nein. »Ich will Ihnen etwas sagen, Petersen«, äußerte er. »Was Sie da erzählen von Sorgen meinetwegen, das ist alles Kohl, an mir liegt Ihnen gar nichts.«
»O bitte!«
»Reden Sie doch nicht. Gar nichts. Sie haben bloß Angst um Ihre Stellung. Alles, was da gequatscht wird, daß Sie unser Freund sind und Berater, das ist Scheibe. Denn wenn Sie für uns sind, dann sind Sie gegen Marcetus und Seidenzopf, und dann werden Sie entlassen.«
»O bitte! So ist das aber doch nicht. Ich kann immer vermitteln. «
»Jawohl, den
Pflaumenweichen markieren. Sagen Sie doch mal, wieso kriegen wir für die Adressen, wo die Schreibstube zwölf Mark einsackt, nur sechs und manchmal sogar nur viereinhalb?«
»Mit den Geldgeschichten habe ich nichts zu tun.«
»Das wäre aber das erste, worum Sie sich kümmern müßten. Jede Woche hören Sie den Krakeel bei der Abrechnung mit Seidenzopf und sehen, wie sich alle dabei aufregen, und da sagen Sie, Sie haben nichts damit zu tun. Und Sie wissen genausogut wie ich, daß es ein Wahnsinn ist, den Beerboom neun und zehn Stunden Büro absitzen zu lassen, der wird doch immer verrückter …«
Beerboom bestätigt es klagend: »Werde ich auch!«
»… aber unser Fürsorger riskiert keinen Ton.«
»Er muß sich eben allmählich an geregelte Tätigkeit gewöhnen. «
»Und gestern komme ich in den Zigarrenladen, hier, zehn Häuser weiter, und kauf mir meine sechs Juno, und da sagt das Mädchen im Laden doch wirklich zu mir: ›Sie sind doch auch von da?‹ – ›Von wo bin ich?‹ frage ich. ›Na, Sie wissen schon‹, sagt sie. ›Ist das wahr, daß der dunkle Herr bei Ihnen Raubmörder ist? Der hat mich nämlich gefragt, ob ich nicht mal mit ihm ausgehen möchte, oder ob ich zu stolz wäre, mit einem Raubmörder auszugehen. Ich wär ja gegangen‹, sagt sie, ›aber meine Mutti hat es nicht erlaubt‹ …«
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