Heutzutage würde man diese wundervolle Erzählung wohl als Kriminalliteratur abtun, sie in den Bereich der Unterhaltung abschieben, von einem Plot sprechen. Es wird gemordet, betrogen, ein Unschuldiger soll hingerichtet werden, und es gibt jenes Fräulein von Scuderi, die feenhaft durch die Geschichte weht und dem Guten zum Sieg verhilft. Alles dreht sich um die Kunst des Geschmeides und die Tragödie, ihr allzu sehr verfallen zu sein. Aus der Genialität erwachsen Dämonen, Paris verwandelt sich in einen Ort des Schreckens. E.T.A verstand seine Literatur als etwas, das von Geheimnissen umringt sein musste. Die Erzählung vom Fräulein von Scuderi entwickelt den Sog eines Whodunit und wirft einen kritischen Blick auf die Ständegesellschaft des 17. Jahrhunderts. Wobei der märchenhafte König als letzte Instanz sicher eine bewusste Überzeichnung ist. Kriminalgeschichte, Märchen, wer es liest, wird verzaubert sein.